Papst ruft junge Christen zu klaren Lebensentscheidungen auf

3. August 2025 in Jugend


Gebetsnacht in Rom mit fast einer Million Pilgern aus 146 Ländern mit Leo XIV. - Ermutigung zu stabilen Bindungen und kritischem Mediengebrauch - VIDEOS


Rom (kath.net/KAP) Beim Weltjugendtreffen in Rom hat Papst Leo XIV. die jungen Menschen zu klaren Lebensentscheidungen aufgerufen. Zugleich warnte er sie vor einem unkritischen Gebrauch des Internets und sozialer Netzwerke. Der Papst sprach am Samstagabend vor fast einer Million jungen Menschen bei einer Gebetsvigil im Rahmen der Jubiläumsfeier der Jugend im Heiligen Jahr 2025 in Rom. Mit Nachdruck warb der Papst für stabile Bindungen und sagte: "Unser Leben beginnt mit einer Bindung, und es sind Bindungen, dank derer wir wachsen. (...) Wenn wir leidenschaftlich nach der Wahrheit suchen, verändern wie die Kultur durch unsere Lebensentscheidungen."

Das Internet und die sozialen Netzwerke seien eine "Chance für Gespräche, Begegnungen und den Austausch mit anderen Menschen", doch seien diese Instrumente "ambivalent", auch weil in den sozialen Medien "die Algorhytmen bestimmen, wer unsere Freunde sein sollen." Die Konsequenzen schilderte er mit drastischen Worten: "Wenn das Instrument den Menschen beherrscht, dann wird der Mensch zum Instrument: ja, zu einem Instrument des Marktes und damit selbst zu einer Ware. Nur aufrichtige Beziehungen und stabile Bindungen lassen gute Lebensgeschichten gedeihen."

Ausführlich zitierte Leo XIV. die historische Ansprache von Papst Johannes Paul II., der an gleicher Stelle das Weltjugendtreffen des Jahres 2000 geleitet hatte. Er hatte damals gesagt: "Es ist Jesus, den ihr sucht, wenn ihr vom Glück träumt (...) Er ist es, der euch provoziert mit jenem Durst nach Radikalität, der euch keine Anpassung an den Kompromiss erlaubt; er ist es, der euch dazu drängt, die Masken abzulegen, die das Leben verfälschen; er ist es, der in euren Herzen die wahreren Entscheidungen herausliest, die andere am liebsten ersticken würden"

Leo XIV. rief die jungen Menschen zu eindeutigen Lebensentscheidungen auf. "Das sind tiefgreifende und bedeutsame Entscheidungen: Die Ehe, das Weihesakrament und das gottgeweihte Leben drücken die freie und befreiende Selbsthingabe aus, die uns wirklich glücklich macht (...) Diese Entscheidungen geben unserem Leben Sinn und verwandeln es in das Abbild der vollkommenen Liebe." Die Welt brauche "Missionare des Evangeliums, die Zeugen der Gerechtigkeit und des Friedens sind." Der Papst appellierte auch an die soziale Verantwortung der jungen Generation. "Sucht die Gerechtigkeit, dient dem Armen und baut mit eurem Leben eine menschlichere Welt!" Die Welt brauche "Missionare des Evangeliums", sagte er - Menschen, die ihren Glauben nicht nur bekennen, sondern leben: "durch das Studium, bei der Arbeit, in der Liebe und im täglichen Miteinander". Die Kirche sei der Ort, an dem Christus erfahrbar werde - durch die Gemeinschaft derer, die ihn suchen. Unter dem Beifall der Anwesenden rief er zum Gebet für zwei junge Pilgerinnen auf, die auf dem Weg zu oder während des Weltjugendtreffens gestorben waren, sowie für einen jungen Mann aus Spanien, der während des Treffens in ein römisches Krankenhaus eingeliefert werden musste. Immer wieder wechselte der Papst zwischen den Sprachen Spanisch, Englisch und Italienisch. Mehrfach wich er vom vorab verbreiteten Redemanuskript ab.

Einige Male zitierte er Kernaussagen des Heiligen Augustinus (354 - 430), darunter das berühmte Zitat aus dessen "Bekenntnissen": "Du hast uns auf dich hin geschaffen, und ruhelos ist unser Herz, bis es ruhet in dir." Zum Abschluss sagte er, er bete darum, "dass ihr im Glauben standhaft bleibt, mit Freude und Mut!" Die Jugendlichen hatten Leo XIV. zuvor nach einem Nachmittag mit Musik und Animation fast eine Stunde lang mit stehenden Ovationen gefeiert. Für Sonntagmorgen stand ebenfalls in Tor Vergata eine Eucharistiefeier mit dem Papst auf dem Programm.

 

 

 

Foto: (v) VaticanMEDIA

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