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„Zwei Heiligen begegnet zu sein, die in der Kirche und für die Welt leuchtende Zeichen gewesen sind“

19. Dezember 2024 in Chronik, keine Lesermeinung
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Nuntius Eterović stellt bei Eröffnung des Instituts Johannes Paul II. und Mutter Teresa von Kalkutta in Vallendar nicht nur diese beiden Heiligen inhaltlich vor, sondern teilt auch seine persönlichen Erinnungen an sie.


Berlin-Vallendar (kath.net/pl) kath.net dokumentiert den Festvortrag des Apostolischen Nuntius Erzbischof Dr. Nikola Eterović bei der Eröffnung des „Instituts Johannes Paul II. und Mutter Teresa von Kalkutta“ der „Vinzenz Pallotti University“ in Vallendar am 8. Dezember 2024 in voller Länge und dankt S.E. für die freundliche Erlaubnis zur Weiterveröffentlichung.

Verehrte Damen und Herren,
liebe Brüder und Schwestern!

Papst Johannes Paul II.

Der göttlichen Vorsehung bin ich dankbar, Zeuge von besonders bedeutsamen Ereignissen im Leben des heiligen Papstes Johannes Pauls II. gewesen zu sein. Als Student der Päpstlichen Diplomatenakademie war ich am 16. Oktober 1978 einer der auf dem Petersplatz anwesenden Gläubigen, als der Erzbischof von Krakau, Kardinal Karol Wojtyła erstmals als neugewählter Papst, der sich den Namen Johannes Paul II. gab, auf der Benediktionsloggia des Petersdomes erschien. Ich habe an der festlichen Eucharistie zu Beginn seines Dienstes als Hirte der Universalkirche am 22. Oktober 1978 auf dem Petersplatz teilgenommen. Auf diesem Platz war ich wiederum anwesend, als am 2. April 2005 sein Tod verkündet wurde. Mit der ganzen Kirche teilte ich die Freude über die Seligsprechung von Johannes Paul II. durch Papst Benedikt XVI. am 1. Mai 2011. Das Pontifikat von Johannes Paul II. war lang und dauerte 26 Jahre, 5 Monate und 17 Tage und ist nach jenem von Pius IX., der 32 Jahre von 1846 bis 1878 den Petrusdienst versah, und jener traditionell angenommenen Regierungszeit des heiligen Apostels Petrus vom Jahr 33 bis 64-67 das drittlängste Pontifikat in der Geschichte der Kirche. Als Mitglied der Päpstlichen Diplomatenakademie durfte ich Johannes Paul II. wenige Monate nach seiner Wahl persönlich begegnen. Seit meinem Eintritt in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls wiederholte sich diese erfreuliche Tatsache jedes Jahr. Ich hatte das Privileg, mit dem 263. Nachfolger des heiligen Petrus eng zusammenzuarbeiten; so während meiner Dienstzeit im Staatssekretariat in der Direktion für die Beziehungen mit den Staaten von 1990 bis zum Jahr 1999, als mich Papst Johannes Paul II. zum Apostolischen Nuntius in der Ukraine ernannt hat. Im Jahr 2001 hatte ich die Freude, die apostolische Reise des heiligen Papstes in Ukraine zu organisieren, die ihn nach Kiew und Lwiw führte. Johannes Paul II hat mich sodann am 11. Februar 2004 zum Generalsekretär des Sekretariates der Bischofssynode in Rom ernannt. In dieser Aufgabe habe ich bis zu seinem Tod sehr eng mit ihm gearbeitet.

Die heutige Eröffnung des Institutes Johannes Paul II. und Mutter Teresa von Kalkutta hier in Vallendar gibt mir die Gelegenheit, einige Ereignisse oder Sätze in Erinnerung zu rufen und mitzuteilen, die mir besonders zu Herzen gingen und meinen Geist bewegten, ohne dabei eine wissenschaftliche Analyse von Denken und Werk des großen Papstes unternehmen zu wollen.

Die Wahl. Nach der Ankündigung des Namens des neugewählten Papstes herrschte bei der großen Menschenmenge auf dem Petersplatz für einen Augenblick Stille. Möglichweise hatte der Mehrheit der Anwesenden den Namen des neuen Papstes nicht richtig verstanden, den der Protodiakon, Kardinal Pericle Felici in lateinischer Sprache verkündete. Denn der Erzbischof von Krakau, Kardinal Karol Wojtyła war außerhalb von Polen nicht sehr bekannt. Es genügten aber die ersten Worte des neugewählten Papstes Johannes Paul II., um die Unsicherheit zu zerstreuen und Sympathie zu wecken, die er in italienischer Sprache mit einigen sympathischen Fehlern hielt und sagte: „Gelobt sei Jesus Christus. Liebe Brüder und Schwestern! Wir sind immer noch von Schmerz erfüllt nach dem Tod unseres geliebten Papstes Johannes Paul I. Und hier haben die ehrwürdigen Kardinäle einen neuen Bischof von Rom berufen. Sie haben ihn aus einem fernen Land gerufen; von weit her, aber doch immer nahe durch die Gemeinschaft im Glauben und in der christlichen Überlieferung. Ich hatte Angst davor, diese Ernennung anzunehmen, aber im Geist des Gehorsams gegenüber unserem Herrn Jesus Christus und im ganzen Vertrauen auf seine Mutter, die heiligste Madonna, habe ich es getan. Ich weiß nicht, ob ich mich gut in eurer … in unserer italienischen Sprache ausdrücken kann. Wenn ich einen Fehler mache, werdet ihr mich korrigieren! Und so stelle ich mich euch allen vor, um unseren gemeinsamen Glauben zu bekennen, unsere Hoffnung, unser Vertrauen auf die Mutter Christi und der Kirche, und auch um von neuem einen Anfang zu machen auf diesem Weg der Geschichte und der Kirche, mit der Hilfe Gottes und der Hilfe der Menschen“(1).

Geographisch gesehen ist Polen nicht so sehr weit von Rom entfernt, der Hauptstadt Italiens, wo auch der Staat der Vatikanstadt gelegen ist. Dennoch sprach Johannes Paul II. davon, dass die Kardinäle den neuen Papst „aus einem fernen Land gerufen“ hatten. Womöglich bezog er sich dabei weniger auf eine geographische Tatsache, sondern dachte vielmehr an jene geschichtliche, dass nach 455 Jahren der erste nicht italienische Papst auf den Stuhl Petri berufen wurde. Der letzte Nichtitaliener war Papst Hadrian VI. (1522 bis 1523), der am 2. März 1459 in Utrecht geboren worden war.

Beginn des Pontifikates. Die Worte seiner Ansprache bei der Eucharistiefeier zu Beginn seines Pontifikates bleiben bei vielen Gläubigen in die Herzen eingeschrieben, so auch in meinem. Sie beschreiben einerseits sein Pontifikat, sind andererseits aber auch heute aktuell. Mit klarer und fester Stimme hat Johannes Paul II. betont: „Brüder und Schwestern! Habt keine Angst, Christus aufzunehmen und seine Herrschergewalt anzuerkennen! Helft dem Papst und allen, die Christus und mit der Herrschaft Christi dem Menschen und der ganzen Menschheit dienen wollen! Habt keine Angst! Öffnet, ja reißt die Tore weit auf für Christus! Öffnet die Grenzen der Staaten, die wirtschaftlichen und politischen Systeme, die weiten Bereiche der Kultur, der Zivilisation und des Fortschritts seiner rettenden Macht! Habt keine Angst! Christus weiß, »was im Innern des Menschen ist«. Er allein weiß es!“(2).

Die Worte des Papstes bezogen sich auf die schwierigen sozialen und politischen Umstände, vor allem in den kommunistischen Ländern. Wenn es um die Teilung Europas in zwei Teile ging, nämlich West- und Osteuropa, die mit der Berliner Mauer ein Symbol hatte, bezog sich dies auf die Länder in Mittel- und Osteuropa, unter denen sein Heimatland Polen war, wo die kommunistischen Regime die Katholische Kirche und andere Glaubensgemeinschaften verfolgten oder zumindest ihre pastoralen Aktivitäten und die menschliche Förderung durch die Caritas begrenzen und kontrollieren wollten. Doch der Ruf: „Öffnet die Grenzen der Staaten, die wirtschaftlichen und politischen Systeme, die weiten Bereiche der Kultur, der Zivilisation und des Fortschritts“ für Jesus Christus und seiner Macht, um „dem Menschen und der ganzen Menschheit dienen“ zu können, bleibt sehr aktuell auch für die sogenannten kapitalistischen Gesellschaften, vor allem bei denen, die das Verlangen nach materiellen Gütern und nach Profit um jeden Preis in den Mittelpunkt rücken. Wenn sie sich nicht mehr ausreichend um soziale Solidarität sorgen, entfernen sie sich immer mehr von dem, was man „Sozialstaat“ nennt, wo Politiker besonders die benachteiligten Personen im Blick behalten, die materielle und geistliche Unterstützung benötigen. Dieser Ruf wird auch zu einer starken Kritik an einer Kultur von Relativismus und Nihilismus, welche menschliche und christliche Werte ignoriert, welche unsere Zivilisation vor allem in Europa geschmiedet haben. Ich erinnere den bedeutsamen Satz, den Johannes Paul II. am Ende seines Lebens gesagt hat: „Man schneidet nicht die Wurzeln ab, aus denen man gewachsen ist“(3). Er sagte dies zu Mitgliedern einer polnischen Delegation, die auf europäischer Ebene die christlichen Wurzeln Europas verteidigt haben, woraus unsere Kultur und der Fortschritt der Zivilisation erwachsen sind. Der Papst, dem besonders die Zukunft Europas am Herzen lag, bemerkte jedoch auch mit Besorgnis: „Die europäische Kultur erweckt den Eindruck einer »schweigenden Apostasie » seitens des satten Menschen, der lebt, als ob es Gott nicht gäbe“(4). Ein sprechendes Zeichen dieser Dekadenz, die wir in dieser Zeit des Advents und an Weihnachten wahrnehmen können, ist die Angst, Weihnachten überhaupt zu erwähnen, jenes Fest der Geburt unseres Herrn Jesus Christus, oder einfach „Frohe Weihnachten“ zu wünschen. Den Christen in Europa, die statistisch noch immer die Mehrheit der Bevölkerung ausmachen, gelten die prophetischen Worte von Johannes Paul II.: „Habt keine Angst! Öffnet, ja reißt die Tore weit auf für Christus!“ Allein Christus weiß, „was im Innern des Menschen ist“. Für die Gegenwart und Zukunft unseres Kontinents bleiben die Beobachtungen von Johannes Paul II. aktuell: „Die vielleicht größte Dringlichkeit, die im Osten wie im Westen den Kontinent durchzieht, besteht in einem wachsenden Bedürfnis nach Hoffnung, um dem Leben und der Geschichte einen Sinn geben und gemeinsam weitergehen zu können“(5). Auf die Frage: „Wie können wir einer so tiefen Sehnsucht nach Hoffnung entsprechen? antwortete Johannes Paul II.: „Wir müssen wieder zu Christus zurückfinden und bei ihm neu anfangen. Die Kirche, so habe ich in meinem Schreiben hervorgehoben, kann Europa das wertvollste Gut anbieten, das niemand anders diesem Kontinent geben kann, nämlich den Glauben an Jesus Christus, »Quelle der Hoffnung, die nicht enttäuscht« (a.a.O., Nr. 18)“(6).

Johannes Paul II. hat im Verlauf seines langen Pontifikates die Prinzipien entwickelt, die im Kern (in nuce) schon in den beiden erwähnten öffentlichen Ansprachen zu Beginn seines Petrusdienstes enthalten waren. Hierzu zählen drei Themenkreise: die Christozentrik, die marianische Frömmigkeit und die christliche Anthropologie. Dies hat er auf klare und kraftvolle Weise mit der Ermutigung Jesu Christi ritualisiert: „Fürchtet euch nicht!“ (Mt 10,28.31).

Die Christozentrik. Die ersten Worte des erwählten Papstes waren: Gelobt sei Jesus Christus. Mit diesem Gruß begann Johannes Paul II. jede Begegnung, alle Ansprachen oder Worte an Personen, denen er begegnete. Es handelt sich um die übliche Weise der Begrüßung in verschiedenen Ländern christlicher Tradition. In meinem Heimatland Kroatien fügt man auch den Gruß an die Gottesmutter hinzu, wenn man sagt: „Gelobt seien Jesus und Maria“. Die Zentralität des Herrn Jesus Christus erscheint auch im ersten Gruß des Papstes: „Habt keine Angst, Christus aufzunehmen … Helft dem Papst und allen, die Christus und mit der Herrschaft Christi dem Menschen und der ganzen Menschheit dienen wollen! Habt keine Angst! Öffnet, ja reißt die Tore weit auf für Christus! … Habt keine Angst! Christus weiß, was im Innern des Menschen ist“. Seine erste Enzyklika Redemptor hominis vom 4. März 1979 ist dem Herrn Jesus geweiht und beginnt mit den Worten: „DER ERLÖSER DES MENSCHEN, Jesus Christus, ist die Mitte des Kosmos und der Geschichte. Zu ihm wenden sich mein Denken und Fühlen in dieser feierlichen geschichtlichen Stunde, die die Kirche und die ganze Menschheitsfamilie heute durchleben“(7). Durch Ihn, welcher „der Weg, die Wahrheit und das Leben“ ist (Joh 14,6) ermuntert uns Johannes Paul II., tiefer in das Geheimnis Gottvaters einzudringen, vor allem in der Enzyklika Dives in misericordia vom 30. November 1980 oder sich der Person des Heiligen Geistes zu nähern mit der Enzyklika Dominum et vivificantem vom 18. Mai 1986. Dem Geheimnis des dreieinen Gottes entspringt die Missionstätigkeit der Kirche, die eine grundlegend christologische Dimension hat, wie Johannes Paul II. in seiner Enzyklika Redemptoris missio vom 7. Dezember 1990 unterstreicht. Der Papst führt aus: „Die Sendung Christi, des Erlösers, die der Kirche anvertraut ist, ist noch weit davon entfernt, vollendet zu sein. Ein Blick auf die Menschheit insgesamt am Ende des zweiten Jahrtausends zeigt uns, dass diese Sendung noch in den Anfängen steckt und dass wir uns mit allen Kräften für den Dienst an dieser Sendung einsetzen müssen. Der Geist ist es, der dazu ermuntert, die Großtaten Gottes zu verkünden: »Ich kann mich deswegen nicht rühmen; denn ein Zwang liegt auf mir. Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!« (1 Kor 9, 16)“(8). Diese missionarische Berufung ergeht an alle im Volk Gottes: an die Laien, die Personen des geweihten Lebens oder den Klerus, wie er in den jeweiligen Nachsynodalen Apostolischen Schreiben unterstrichen hat: Christifideles laici vom 30.12.1988; Vita Consecrata vom 25. Mai 1996; Pastores dabo vobis vom 25. März 1992 und Pastores gregis vom 16. Oktober 2003.

Die Jugend hatte Johannes Paul II. besonders im Blick, denn er war sich bewusst, dass „die Zukunft von Welt und Kirche der jungen Generation gehört“(9). Bei seinem Apostolischen Besuch in der Schweiz sagte er den Jugendlichen in Einsiedeln: „Ihr seid die Zukunft der Welt und der Kirche“(10). So überrascht es nicht, dass er die Weltjugendtage seit dem ersten dieser Ereignisse im Jahr 1985 gefördert hat. Sie sind eine segensreiche Initiative, die bisher XLI, einundvierzig Mal auf nationaler und internationaler Ebene stattgefunden haben.

Die marianische Dimension. Schon in seinem ersten Gruß an die Gläubigen auf dem Petersplatz hat Johannes Paul II. seinen Petrusdienst unter den Schutz der seligen Jungfrau Maria gestellt. Zweimal hat er sein Vertrauen auf die Fürsprache der Gottesmutter zum Ausdruck gebracht. Er hat die Ernennung der Kardinäle „im Geist des Gehorsams gegenüber unserem Herrn Jesus Christus und im ganzen Vertrauen auf seine Mutter, die heiligste Madonna“ angenommen. In der Folge hat er „unsere Hoffnung“ bekannt und „unser Vertrauen auf die Mutter Christi und der Kirche, und auch um von neuem einen Anfang zu machen auf diesem Weg der Geschichte und der Kirche, mit der Hilfe Gottes und der Hilfe der Menschen“.

Totus tuus (Ganz dein) war der Wahlspruch des Erzbischofs Karol Wojtyła, dem Metropoliten von Krakau. Er hatte ihn dem bekannten Ausspruch des heiligen Luigi Maria Grignion de Montfort entnommen: „Tuus totus ego sum, et omnia mea tua sunt“, den der heilige Luigi Maria übersetzt:  – „Mein Jesus, ich bin ganz dein, und alles, was mein ist, ist dein durch Maria, deine heilige Mutter“(11). Als Bischof von Rom hat Johannes Paul II. diesen Wahlspruch beibehalten und ihn den Päpstlichen Insignien hinzugefügt. Seine Liebe zur Gottesmutter war bei all seinem Tun wahrnehmbar. Zum Thema der Marienverehrung hat er am 25. März 1987 die Enzyklika Redemptoris mater veröffentlicht. Einleitend stellt Johannes Paul II. fest: „Die Mutter des Erlösers hat im Heilsplan eine ganz besondere Stellung; denn »als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt, damit er die freikaufe, die unter dem Gesetze stehen, und damit wir die Sohnschaft erlangen. Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unser Herz, den Geist, der ruft: Abba, Vater« (Gal 4, 4-6)“(12). In dieser Enzyklika erinnert der Papst an einige ihm sehr am Herzen liegende Marienheiligtümer, darunter auch jene in seinem Heimatland Polen. Er spricht von einer spezifischen „Geographie“ des Glaubens und der Marienfrömmigkeit, was die Heiligtümer als besondere Wallfahrtsorte des Volkes Gottes einschließt. Es sind Orte, an “denen nicht nur einzelne oder örtliche Gruppen, sondern bisweilen ganze Nationen und Kontinente die Begegnung mit der Mutter des Herrn suchen, mit derjenigen, die selig ist, weil sie geglaubt hat, die die erste unter den Gläubigen ist und darum Mutter des Immanuel geworden ist. Das ist der Ruf der Erde Palästinas, der geistigen Heimat aller Christen, weil es die Heimat des Erlösers der Welt und seiner Mutter ist. Das ist der Ruf so vieler Kirchen, die der christliche Glaube in Rom und über die ganze Welt hin die Jahrhunderte hindurch errichtet hat. Das ist auch die Botschaft der Orte wie Guadalupe, Lourdes, Fatima und der anderen in den verschiedenen Ländern, unter denen auch, wie könnte ich nicht daran denken, jener Ort meiner Heimat ist, Jasna Góra“(13).


Johannes Paul II. hat sich voller Vertrauen unter den Schutz der seligen Jungfrau Maria gestellt. Und die Gottesmutter hat ihn in besonderer Weise beim Attentat am 13. Mai 1981 behütet, als er auf dem Petersplatz tödlich verwundet wurde. Er hat der seligen Jungfrau Maria für ihren Schutz gedankt und gesagt: „Eine Hand hat geschossen, eine andere hat die Kugel gelenkt“(14). Die erste Hand war die des türkischen Attentäters Ali Agca, die andere jene der Gottesmutter, davon war Papst Johannes Paul II. überzeugt. Ein Jahr später pilgerte er nach Fatima. Dort vertraute Johannes Paul II. die ganze Welt, einschließlich Russland, dem Unbefleckten Herzen Mariens an. Er trug eines der Projektile, das ihn getroffen hatte, bei sich und fügte es in die Krone Unserer Lieben Frau von Fatima ein. In der Linie der Dogmatischen Konstitution Lumen gentium des Zweiten Vatikanischen Konzils lässt sich die Mariologie von Johannes Paul II. mit der ihm lieben Wendung zusammenfassen: „Ad Iesum per Mariam“ – „Zu Jesus über Maria“(15).

Die christliche Anthropologie. Der Ruf Johannes Pauls II.: „Habt keine Angst! Christus weiß, »was im Innern des Menschen ist«. Er allein weiß es!“ erinnert uns an die bekannte Wendung in der Pastoralen Konstitution Gaudium et spes des Zweiten Vatikanischen Konzils, die lautet: „Tatsächlich klärt sich nur im Geheimnis des fleischgewordenen Wortes das Geheimnis des Menschen wahrhaft auf“(16). In seiner ersten Enzyklika Redemptor hominis hat Johannes Paul II. unterstrichen: „Jesus Christus ist der Hauptweg der Kirche. Er selbst ist unser Weg zum Haus des Vaters und ist auch der Zugang zu jedem Menschen“(17). Diese Aussage setzt eine besondere Würde der menschlichen Person voraus. „Wenn der Mensch der Weg des täglichen Lebens der Kirche ist, dann muß diese sich der Würde der Gotteskindschaft, die der Mensch in Christus durch die Gnade des Heiligen Geistes erhält, und seiner Bestimmung zur Gnade und zur Herrlichkeit immer bewußt sein“(18).

Im Licht der Offenbarung hat Johannes Paul II. in den ersten fünf Jahren seines Pontifikates einen ausgedehnten Zyklus von Katechesen zur Theologie des Leibes gehalten. Der Papst sah seine Überlegungen in der biblischen Beschreibung begründet: „Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Männlich und weiblich erschuf er sie“ (Gen 1,27). Aus diesem gegebenen Fundament resultiert: „Mann und Frau, als Personen mit gleicher Würde als Einheit von Geist und Körper geschaffen, unterscheiden sich in ihrer psychophysiologischen Struktur. Tatsächlich trägt der Mensch das Zeichen von Männlichkeit und Weiblichkeit“. Diese Unterschiedenheit bringt zugleich eine Komplementarität mit sich: „Dies lässt sich aus der Lektüre des „jahwistischen“ Textes ableiten, in dem der Mann, als er die neu geschaffene Frau sieht, ausruft: „Das endlich ist Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch“ (Gen 2, 23). Es sind Worte des Glücks und auch der Begeisterung des Menschen, ein Wesen zu sehen, das ihm im Wesentlichen ähnlich ist. Vielfalt und zugleich psychophysische Komplementarität sind der Ursprung des besonderen Reichtums der Menschheit, der für die Nachkommen Adams im Laufe ihrer Geschichte typisch ist. Von hier aus wird die Ehe lebendig, die der Schöpfer von Anfang an eingesetzt hat: „Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und hängt seiner Frau an und sie werden ein Fleisch“ (Gen 2, 24)“(19).

Aus diesen Zitaten lässt sich die Vision von Papst Johannes Paul II. von der menschlichen Liebe nach Gottes Heilsplan erschließen. Der menschliche Leib mit seiner Sexualität enthält von Anfang an ein eheliches Attribut, das heißt die Fähigkeit, diese Liebe auszudrücken, in der die die Beziehung von Mensch und Mensch zum Geschenk und die rein physische Dimension der Sexualität überschritten wird. Die Erschaffung von Mann und Frau ist ein Gabe, welche das Wesentliche der menschlichen Person offenbart, die jeweils auf den anderen hin orientiert ist und sich selbst in der Hingabe an den anderen in Liebe verwirklicht.

Die Theologie des Leibes von Johannes Paul II. bleibt in der gegenwärtigen Welt aktuell, in der man einerseits die Identität des Geschlechtlichen abschaffen will (Gender-Ideologie), was Papst Franziskus eine „ideologische Kolonisation“ nennt, und wo man andererseits Gefahr läuft, den Sex zu verharmlosen und die sexuelle Dimension des Menschen auf Erotik zu reduzieren und so die Sexualität hedonistisch, materialistisch und kommerziell auszubeuten: es genügt, an das Phänomen der Pornographie zu erinnern, die besorgniserregende Dimensionen erreicht. In der christlichen Sicht der Sexualität als Geschenk der Ehegatten hingegen sind die Brautleute gerufen, ihre Liebe in der Weitergabe des Lebens an ihre Kinder zu vertiefen und auf diese Weise an der göttlichen Vorsehung mitzuwirken.

In Treue zum Auftrag des Herrn Jesus an Petrus und seine Nachfolger: „Conferma fratres tuos“ – „Stärke deine Brüder“ (Lk 22,32) war Johannes Paul II. sensibel für das Depositum fidei, für den Glaubensschatz, der in der Offenbarung und in der lebendigen Tradition der Kirche gründet und vom Lehramt in rechter Weise interpretiert wird, woraus unter anderem die Veröffentlichung des Katechismus der Katholischen Kirche am 15. August 1997 folgte.

Wir wollen skizzenhaft mittels einiger Symbole und Bilder an die vielfältigen Aktivitäten von Johannes Paul II. erinnern.

Der ökumenische Dialog. Bezüglich des Anliegens der Einheit von Katholischer Kirche und den Kirchen der Orthodoxie bleiben die Bilder der ersten Begegnung von Johannes Paul II. mit dem Ökumenischen Patriarchen Dimitrios von Konstantinopel vom 29. November 1979 in Erinnerung, wo entschieden wurde, eine Gemeinsame Internationale Kommission für den theologischen Dialog zwischen der römisch-katholischen Kirche und der orthodoxen Kirche einzurichten. Diese Kommission, die mit Theologen beider Kirchen besetzt war, hat sich etwa zu fünfzehn Begegnungen zum Studium von unterschiedlich wichtigen Themen von gemeinsamem Interesse getroffen. Während des Pontifikates von Johannes Paul II. wurden zahlreiche gemeinsame Erklärungen der Verständigung mit verschiedenen Kirchen und christlichen Gemeinschaften unterzeichnet.

Mit Blick auf die christliche Gemeinschaft, die aus der Reformation Martin Luthers entstand, kommt unter anderem der Besuch von Johannes Paul II. im tschechischen Olomouc (Olmütz) in den Sinn, wo er die Seligen Jan Sarkander und Zdislava von Lämberg heiliggesprochen hat. Die Selige Zdislava wurde in Mähren geboren und lebte in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts in Nordböhmen. Sie war für ihre außerordentliche Hingabe an andere Menschen bekannt, vor allem an die Kranken. Während ihre Heiligsprechung bei den Leuten gut aufgenommen wurde, wurde die von Jan Sarkander (1570 bis 1650) von einigen Protestanten mit Ressentiments aufgenommen. Sarkander, der an den Folgen von Folter starb, wurde in jenen Jahren getötet, die von Auseinandersetzungen zwischen den Katholiken und den Böhmischen Brüdern gekennzeichnet waren. Angesichts der nicht einfachen Situation hat Johannes Paul II. in seiner Predigt vom 21. Mai 1995 den heiligen Jan Sarkander gelobt und brachte gleichzeitig eine wechselseitige Vergebung zum Ausdruck, indem er sagte: „Heute bitte ich, Papst der Kirche von Rom, im Namen aller Katholiken um Vergebung für das Unrecht, das den Nichtkatholiken in der turbulenten Geschichte dieser Völker zugefügt wurde; und gleichzeitig versichere ich der katholischen Kirche Vergebung für das Böse, das ihre Kinder erlitten haben. Möge dieser Tag einen Neuanfang im gemeinsamen Bemühen markieren, Christus, seinem Evangelium, seinem Gesetz der Liebe, seiner höchsten Sehnsucht nach der Einheit der Gläubigen in Ihm nachzufolgen: „Alle sollen eins sein“ (Joh 17, 21)“(20). Diese Worte von Johannes Paul II. sind vom Geist der Versöhnung mit den kirchlichen Gemeinschaften der Reformation gekennzeichnet, was auf dem Weg zur vollen Einheit nach dem Willen des Herrn Jesus unverzichtbar ist.

Der interreligiöse Dialog. Auf diesem Feld hat einen besonderen Platz der Dialog der Katholischen Kirche mit dem Judentum in der Folge der Erklärung Nostra aetate des Zweiten Vatikanischen Konzils. Hervorzuheben ist der Besuch von Johannes Paul II. in der Synagoge von Rom am 13. April 1986. Seit den apostolischen Zeiten war er der erste Papst, der eine Synagoge besucht hat. Es ist bekannt, dass in Rom die älteste jüdische Gemeinde der Diaspora lebt. Man könnte sagen, Johannes Paul II. hat eine nur kurze räumliche Distanz zwischen dem Vatikan und der Synagoge auf der anderen Seite des Tibers überwunden, jedoch geistlich und geschichtlich einen enormen Schritt getan.

Für Johannes Paul II. hatte die Begegnung mit Vertretern der nicht-christlichen Religionen große Wichtigkeit, vor allem mit den Weltreligionen wie dem Islam, dem Buddhismus, Hinduismus und den sogenannten traditionellen Religionen. Die Liste von Begegnungen solcher Art wäre beeindruckend. Hier genügt an die beiden großen Versammlungen von Assisi zu erinnern, zu welcher der Papst zum 27. Oktober 1986 und am 24. Januar 2002 eingeladen hatten. Beide Begegnungen hatten den Weltfrieden zum Thema. An jener von 1986 nahmen 160 Vertreter von verschiedenen Religionen teil. Mit dieser Begegnung wollte Johannes Paul II. die positive Rolle der Religionen bei der Sicherung des Friedens in der Welt aufzeigen. Nach dem tragischen Attentat vom 11. September 2001 in New York und Washington DC der Vereinigten Staaten von Amerika rief Johannes Paul II. eine weitere Versammlung der Religionen zusammen, an der 200 Vertreter von 70 Religionen teilgenommen haben. Gemeinsam mit Johannes Paul II. haben sie die vorgebliche religiöse Rechtfertigung von Terrorismus oder allgemein von Gewalt verurteilt. Vielmehr wurden die Vertreter aller Religionen zu besserer wechselseitiger Zusammenarbeit unter Mitwirkung aller Menschen guten Willens bei der Förderung des Friedens in der Welt ermuntert. Am Ende des Gebetstreffens wurde der Friedensdekalog von Assisi erstellt, der die Staats- und Regierungschefs der Staaten und allen Verantwortungsträgern in den staatlichen Behörden und den internationalen Institutionen übergeben wurde(21). Mit diesen weithin beachteten Treffen von Assisi hat sich Johannes Paul II. als wahrer Anführer der Weltreligionen erwiesen. Darüber hinaus haben diese Begegnungen gezeigt, dass nicht die Religionen ursächlich für die Probleme, von Krieg und Gewalt sind, sondern sie sind positive Faktoren zur friedlichen Lösung.

Synodalität. In der kurzen, aber intensiven Zusammenarbeit als Generalsekretär der Bischofssynode habe ich die synodale Leidenschaft von Papst Johannes Paul II. kennengelernt. Er hat sechs Ordentlichen Generalversammlungen vorgestanden: 1980, 1983, 1987, 1990, 1994 und 2001; einer Außerordentliche Generalversammlung im Jahr 1985 und acht Sonderversammlungen: 1980; 1991; 1994; 1995; 1997; 1998 (zwei) und 1999. Sie wurden besonders zu kontinentalen Versammlungen zur Vorbereitung auf das Große Jubiläum von 2000 Jahren des Christentums einberufen. Er gab der Synodalität in der Kirche eine neue Dynamik, die seine Nachfolger, Papst Benedikt XVI. und besonders Papst Franziskus fortgesetzt haben. Johannes Paul II. hat gerne den Titel „synodaler Papst“ auf sich selbst angewendet(22).

Es scheint hier angebracht, das Denken des Papstes zum auch heute aktuellen Thema von entscheidenden oder beratenden Beschlüssen der Synodenväter aufzugreifen: „Die Tatsache, dass der Synode normalerweise beratende und nur in Ausnahmefällen beschließende Funktion zukommt, mindert nicht ihre Bedeutung. In der Kirche ist nämlich der Zweck eines jeden Kollegialorgans, sei es beratend oder beschließend, immer auf die Wahrheit oder auf das Wohl der Kirche ausgerichtet. Wenn es sich dann um die Feststellung des gemeinsamen Glaubens handelt, wird der consensus Ecclesiae nicht durch die Auszählung der Stimmen gewonnen, sondern ist Frucht des Wirkens des Geistes, der die Seele der einzigen Kirche Christi ist“(23).

Kirchliche Soziallehre. Papst Johannes Paul II. war, was die Förderung der sogenannten kirchlichen Soziallehre angeht, sehr aktiv. Es genügt der Hinweis auf die drei Sozialenzykliken: Laborem Exercens vom 14. September 1981, Solicitudo Rei Socialis vom 30. Dezember 1987 und Centesimus Annus vom 01. Mai 1991. Außerdem hat er die Veröffentlichung des Kompendiums der Soziallehre der Kirche vom 29. Juni 2004 vorangetrieben, womit die Soziallehre der Katholischen Kirche erschöpfend zusammengefasst ist.  

Religionsfreiheit. Während seines ganzen Pontifikates hat Johannes Paul II. den guten Kampf zugunsten der Religionsfreiheit gekämpft und unterstrichen, dass sie den Menschen in seiner individuellen und sozialen Dimension umfasst. Die positive Antwort auf den Ruf: „Öffnet die Tore für Christus“ ist nicht ein Zugeständnis von Politikern und staatlicher Gewalt, sondern ist der Respekt vor einem der fundamentalen Menschenrechte, die in der Rechtsordnung anerkannt sein müssen und nach zivilem Recht sanktioniert werden. Die Religionsfreiheit ist kein Recht wie die anderen, sondern „ist Voraussetzung und Garantie für alle Freiheiten, die das Gemeinwohl der Menschen und der Völker sichern“(24). Von Beginn seines Pontifikates an hat Johannes Paul II. klargemacht: „Die Gewissens- und Religionsfreiheit … ist … ein primäres und unveräußerliches Recht der Person; Vielmehr kann man, da es sich um die intimste Sphäre der Seele handelt, auch sagen, dass es den in jedem Menschen tief verankerten Grund der anderen Freiheiten unterstützt“(25). Bekannt ist die Überzeugung von Johannes Paul II., dass die Religionsfreiheit so etwas wie ein Barometer ist, das auch den Respekt vor den anderen zivilen und politischen Freiheiten anzeigt: „Die Religionsfreiheit erweist sich, da sie bis in die intimste Sphäre des Geistes reicht, als Bezugspunkt und wird gewissermaßen zum Maßstab für andere Grundrechte“(26).

Die Berliner Mauer. Die pastorale und diplomatische Tätigkeit von Papst Johannes Paul II., vor allem sein unermüdliches Pochen auf die Pflicht der Staaten, die Religionsfreiheit auch in den kommunistischen Ländern zu respektieren, trug wesentlich mit zum Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 bei. Diese Mauer war das Symbol der Teilung zwischen West- und Ostberlin, zwischen dem Osten und dem Westen Deutschlands, zwischen Westeuropa und Osteuropa und auch zwischen der freien Welt und den Ländern, die unter der kommunistisch-totalitären Herrschaft stöhnten. Der letzte Präsident der Sowjetunion, Michail Gorbatschow (1931 bis 2022), beschreibt die Rolle von Johannes Paul II. bei diesem epochalen Wandel: „Und heute können wir sagen, dass alles, was in Osteuropa in diesen letzten Jahren geschehen ist, nicht möglich gewesen wäre ohne die Gegenwart dieses Papstes, ohne die große – auch politische - Rolle, die er auf der Weltbühne zu spielen gewusst hat“(27).  

Der große Missionar Johannes Paul II. unternahm 104 Apostolische Reisen außerhalb Italiens und besuchte dabei 127 Ländern. Ich hatte die Freude und Ehre, an der Organisation einiger dieser Pastoralreisen beteiligt gewesen zu sein. Dankbar erinnere ich den Apostolischen Besuch des Papstes in Ukraine im Jahr 2001, wo ich seinerzeit als Apostolischer Nuntius tätig war. Dreimal hat Johannes Paul II. Deutschland besucht. Die ersten beiden Reisen vom 15. bis 19. November 1980 und vom 30. April bis 4. Mai 1987 führten ihn nach Westdeutschland und die damalige Bundesrepublik. Die dritte Reise galt dem vereinten Deutschland und fand vom 21. bis 23. Juni 1996 statt. Bei dieser Gelegenheit war er auch in Berlin, der Hauptstadt der neuen Bundesrepublik Deutschland. Vor dem Brandenburger Tor hielt er eine Ansprache, die in Erinnerung blieb. An dieser Stelle scheint es angebracht, an jene Worte des Papstes zu erinnern, die spontan aus seinem Herzen kamen, als er gemeinsam mit Bundeskanzler Helmut Kohl am 23. Juni 1996 durch das Brandenburger Tor schritt: „Herr Bundeskanzler, das ist ein großer Augenblick in meinem Leben. Ich stehe mit Ihnen, dem deutschen Bundeskanzler, am Brandenburger Tor, und das Tor ist offen. Die Mauer ist gefallen, Berlin und Deutschland sind nicht mehr geteilt. Und Polen ist frei“(28). Johannes Paul II. war tief berührt, durch das Brandenburger Tor hindurch ins Zentrum von Berlin zu gehen. Für ihn bedeutete dies „das Ende, das endgültige Ende des Zweiten Weltkrieges“(29). Er betrachtete seine Apostolische Reise in das wiedervereinte Deutschland als besondere Gnade. Neben dem Gang durch das Brandenburger Tor war auch die Heilige Messe im Olympiastadion besonders beindruckend. Dort, wo im Jahr 1936 in Anwesenheit von Adolf Hitler die Olympischen Spiele begangen wurden, sprach der Papst während dieser Heiligen Messe zwei Märtyrer des Naziregimes selig: Bernhard Lichtenberg (1875 bis 1943), Dompropst der St. Hedwigskathedrale in Berlin, und Karl Leisner (1915 bis 1945), der am 17. Dezember 1944 als erster und einziger im Konzentrationslager Dachau zum Priester geweiht wurde. Die beiden gehören zu der Schar von 1.345 Seligen und 482 Heiligen, die Johannes Paul II. während seines Pontifikates zur Ehre der Altäre erhob und damit deutlich machen wollte, dass alle Christen zur Heiligkeit gerufen sind.

Vergeben und Vergebung erbitten. Eine der Ideen, die Johannes Paul II. in der Konfrontation mit vielen Konfliktsituationen und Kriegen leiteten, kann man mit den Worten der gegenseitigen Vergebung zum Ausdruck bringen. Bei einer Generalaudienz im Oktober 1981 berichtete er, dass er während der drei Monate, die er in der Gemelli-Klinik in Rom verbringen musste, oft über die biblische Erzählung von Kain und Abel nachgedacht hat und wie Kain seinen Bruder Abel umbrachte (vgl. Gen 4,2-10), und an die Aufforderung Jesu, „bis zu siebzigmal siebenmal“ zu vergeben (Mt 18,22). Bei dieser Gelegenheit sagte Johannes Paul II.: „Vergebung ist eine Gnade, über die wir mit tiefer Demut und Dankbarkeit nachdenken müssen. Es ist ein Geheimnis des menschlichen Herzens, das schwer zu erklären ist. Ich möchte mich jedoch auf das konzentrieren, was ich gesagt habe. Ich habe das gesagt, weil es unbedingt Teil des Geschehens vom 13. Mai als Ganzes ist“(30). Johannes Paul II. beschrieb seine eigene Erfahrung der Vergebung, die er dem Attentäter Mehmet Ali Ağca gewährte, der ihn einige Monate zuvor umbringen wollte.

In der Heiligen Messe am Tag der Vergebung im Heiligen Jahr 2000 hat Johannes Paul II. im Namen der ganzen Kirche „das göttliche Vergeben für die Verfehlungen aller Gläubigen erfleht: Wir vergeben und bitten um Vergebung“(31). Diese Aufforderung gehört zu den Bemühungen zur „Reinigung des Gedächtnisses“, die der Papst in der Ankündigungsbulle Incarnationis mysterium für das Jubiläumsjahr 2000 ansprach(32).

Als Papst machte sich Johannes Paul II. jene Worte der polnischen Bischöfe zu eigen, die sie im Brief an die deutschen Bischöfe vom 18. November 1965 gebraucht haben: „Wir vergeben und bitten um Vergebung“. Er hat weiter über die christliche Bedeutung dieses Ausdruckes nachgedacht und hat sie als Formel zur Lösung verschiedener Konflikte vorgeschlagen. Wenn die Konfliktparteien sie akzeptieren, kann Formel auch heute gelten, um den Krieg im Nahen Osten und die Aggression der Russischen Föderation in Ukraine zu beenden, wie auch andere kriegerische Auseinandersetzungen weltweit.

Barmherzigkeit. Im Jahr 1980 hat Johannes Paul II. eine Enzyklika über die Barmherzigkeit Gottes geschrieben: Dives in Misericordia. Mit Bezug auf seine erste Enzyklika Redemptor Hominis, wo er die anthropologische Dimension der christlichen Botschaft herausgestellt hat, vervollständigt er diese Vision nunmehr, wenn er sagt: „Je mehr sich die Sendung der Kirche auf den Menschen konzentriert, je mehr sie sozusagen anthropozentrisch ist, desto mehr muss sie sich als theozentrisch erweisen und es in Wirklichkeit sein, sich also in Jesus Christus auf den Vater ausrichten“(33). Das Thema der Barmherzigkeit kehrte machtvoll am Ende des irdischen Lebens des Papstes zurück. Es ist mit der mystischen Erfahrung der polnischen Schwester Faustina Kowalska verbunden, die Johannes Paul II. am 30. April 2000 heiliggesprochen hat und festlegte, dass das Fest der Göttlichen Barmherzigkeit am zweiten Ostersonntag, dem sogenannten Weißen Sonntag gefeiert wird. Am Barmherzigkeitssonntag, dem 27. April 2014, hat Papst Franziskus Johannes Paul II. zusammen mit Papst Johannes XXIII. heiliggesprochen. Johannes Paul II. hat die Folgen des Ersten und die Tragödie des Zweiten Weltkrieges erlebt, in dem sein Heimatland Polen hart getroffen worden war und wo er das Wunder der barmherzigen Liebe Gottes zu uns sündigen Menschen, die zur Heiligkeit gerufen sind, wiederentdeckt hat. Er war überzeugt, dass die Grenze des Bösen, das unbesiegbar scheint, die Barmherzigkeit Gottes ist, wie er im Buch Erinnerung und Identität geschrieben hat. Johannes Paul II. machte sich den Glauben an die barmherzige Liebe Gottes von Schwester Faustina zu eigen: „Es war, als ob Christus offenbaren wollte, dass die Grenze des Bösen, dessen Schöpfer und Opfer der Mensch ist, letztlich die Barmherzigkeit Gottes ist“(34).

Johannes Paul II. hat das Schicksal der Welt am 17. August 2002 in der Basilika von Krakau-Łagiewniki der Göttlichen Barmherzigkeit anvertraut. Er tat dies mit einem eindringlichen Gebet, das mit der Bitte endet: „Ewiger Vater, um des schmerzvollen Leidens und der Auferstehung Deines Sohnes willen, habe Erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt!(35).

Machen wir uns dieses Gebet zu eigen, denn es ist sehr aktuell in einer Welt, die sich auf den Abgrund der Selbstzerstörung zubewegt.

Mutter Teresa von Kalkutta

Das Thema der Barmherzigkeit führt gut ein in die kurze Reflexion über das Leben und Wirken der heiligen Mutter Teresa von Kalkutta (1910 bis 1997). Ihr Leben währte 87 Jahre und ist charakterisiert von tätiger Liebe zu den Armen in Kalkutta; in Indien und später dank der Mitglieder der Kongregation der Missionare und Missionarinnen der Nächstenliebe auch an verschiedenen anderen Orten der Welt. Alle von Mutter Teresa gegründeten Kongregationen haben ein gemeinsames Ziel: an der Seite der Ärmsten der Armen zu stehen. Das gilt besonders für die Missionarinnen der Nächstenliebe, die Mutter Teresa im Jahr 1950 gegründet hat. Sie unterhalten Waisenhäuser, Heime für todkranke Patienten, Apotheken, Schulen und Zentren für Obdachlose. Ihre Gegenwart war besonders wichtig in einigen der ärmsten und benachteiligten Regionen der Welt, wie auch in Konfliktgebieten, in die sie Hoffnung und Hilfe brachten zu denen, die das am nötigsten brauchten. In Aden (Sanaa), der Hauptstadt Jemens verloren vier Missionarinnen der Nächstenliebe ihr Leben: Annselna, Judith, Margarita und Reginette, die aus Indien, Kenia und Ruanda stammten. Sie wurden am 4. März 2016 mit zwölf anderen Personen von einigen Jihadisten umgebracht wurden, als diese in ein Pflegeheim einbrachen, wo die Schwestern pflegebedürftige alte Menschen betreuten.

Für ihre Hingabe an die Ärmsten der Armen fand Mutter Teresa von Kalkutta Anerkennung in der Kirche. Johannes Paul II. sprach sie am 19. Oktober 2003 selig und Papst Franziskus hat sie am 4. September 2016 heiliggesprochen. Ihr ausgewöhnliches Werk an Großherzigkeit wurde auch in der Welt hochgeschätzt, wie die Verleihung des Friedensnobelpreises im Jahr 1979 beweist.

In dieser kurzen Vorstellung möchte ich anhand der letzten drei Päpste auf einige besondere Eigenschaften von Mutter Teresa hinweisen, die auch für uns und für die Kirche unserer Tage aktuell bleiben.

Johannes Paul II. und Mutter Teresa. Mutter Teresa hatte beste Kontakte mit Papst Johannes Paul II. Dank des guten Einvernehmens mit dem Papst kam sie oft in den Vatikan, der sie öffentlich als „lebende Heilige“ bezeichnet hat. Durch seine Unterstützung konnte Mutter Teresa drei Häuser in Rom eröffnen, unter ihnen eine Tafel in der Vatikanstadt, die der heiligen Marta geweiht ist, der Patronin der Gastfreundschaft. Aktuell haben die Missionarinnen der Nächstenliebe etwa 6.000 Mitglieder in über 130 Länder weltweit. In Zeiten des sogenannten Kalten Krieges brachte Mutter Teresa ihre Mitschwestern in den Jahren von 1980 bis 1990 in fast alle kommunistische Länder, beispielsweise nach Kuba, Albanien, Jugoslawien und auch in die Sowjetunion.

Johannes Paul II. war Mutter Teresa besonders freundschaftlich verbunden. Er hat sie mit folgenden Worten beschrieben: „Ich bin dieser mutigen Frau, deren Nähe ich immer gespürt habe, persönlich dankbar. Als Ikone des barmherzigen Samariters ging sie überall hin, um Christus in den Ärmsten der Armen zu dienen. Nicht einmal Konflikte und Kriege konnten sie aufhalten“. Der Papst fährt fort: „Ab und zu kam sie und erzählte mir von ihren Erfahrungen im Dienst an den Werten des Evangeliums. Ich erinnere mich zum Beispiel an ihre Stellungnahmen für das Leben und gegen die Abtreibung, auch anlässlich der Verleihung des Friedensnobelpreises (Oslo, 10. Dezember 1979). Sie pflegte zu sagen: »Wenn ihr hört, dass eine Frau ihr Kind nicht austragen, sondern abtreiben will, dann versucht sie zu überzeugen, dass sie mir dieses Kind bringt. Ich werde es lieben, weil ich in ihm ein Zeichen der Liebe Gottes sehe.«“(36).

Johannes Paul II. erkannte das Charisma von Mutter Teresa: „Jesu Ruf am Kreuz: »Mich dürstet!« (Joh 19,28), ein Ausdruck der tiefen Sehnsucht Gottes nach dem Menschen, durchdrang Mutter Teresas Seele und fand in ihrem Herzen fruchtbaren Boden. Den Durst Jesu nach Liebe und nach Seelen in Vereinigung mit Maria, der Mutter Jesu, zu stillen wurde das alleinige Ziel von Mutter Teresas Leben und die innere Kraft, die sie über sich selbst hinauswachsen und über den Globus »eilen« ließ, um für die Rettung und Heiligung der Ärmsten der Armen tätig zu sein“(37).

Johannes Paul II. hat das weibliche Genie der Mutter Teresa bei ihrem Dienst an den Ärmsten hervorgehoben. Sie erkannte in den Armen Jesus selbst, denn „Mutter Teresa fand ihre tiefste Erfüllung und lebte die edelsten Eigenschaften ihres Frauseins in der vollkommenen Hingabe ihrer selbst an Gott und den Nächsten. Sie wollte ein Zeichen »der Liebe Gottes, der Gegenwart Gottes und der Barmherzigkeit Gottes« sein und alle an den Wert und die Würde jedes Gotteskindes erinnern, das »geschaffen war, zu lieben und geliebt zu werden«. Mutter Teresa »führte also Seelen zu Gott, und den Seelen brachte sie Gott«, und sie stillte den Durst Christi, besonders nach denen in größter Not, nach denen, deren Gottesbild durch Leiden und Schmerzen getrübt war“(38).

In der von Mutter Teresa auf heroische Weise geübten Nächstenliebe zeigt sich die große Möglichkeit von Handlungsspielräumen für die Frauen in der Kirche. Sie gründet auf der gleichen Würde jeder Person von Frau und Mann, die durch das Sakrament der Taufe in die Kirche eingefügt sind, die zugleich eine sichtbare Gemeinschaft und mystischer Leib Christi ist.

Im Leben der Mutter Teresa gab es Schwierigkeiten unterschiedlicher Natur. Die schwierigste war die Erfahrung der geistlichen Wüste. Hierzu hat Papst Johannes Paul II. offenbart: „Mutter Teresa hat das Leiden des Gekreuzigten geteilt, in besonderer Weise in den langen Jahren »der inneren Finsternis «. Das war manchmal eine harte Prüfung, die sie als ein besonderes »Geschenk und Privileg« angenommen hat. In den dunkelsten Stunden fand sie mit noch mehr Ausdauer Halt im Gebet vor dem allerheiligsten Altarsakrament. Diese schweren geistlichen Qualen haben sie dazu angeleitet, sich mit allen, denen sie Tag für Tag diente, immer mehr zu identifizieren, indem sie deren Schmerzen und manchmal sogar die Ablehnung erlebte. Sie sagte wiederholt, dass die größte Armut darin bestünde, unerwünscht zu sein und niemanden zu haben, der für einen sorgt“(39).

Papst Benedikt XVI. und Mutter Teresa. Auch Papst Benedikt XVI. verehrte Mutter Teresa, die er persönlich gekannt hat. Es genügt, daran zu erinnern, dass er die seinerzeit noch selige Mutter Teresa in seiner ersten Enzyklika Deus caritas est vom 25. Dezember 2005 dreimal erwähnt hat.

Bei der ersten Erwähnung ruft Benedikt XVI. ihr Beispiel ins Gedächtnis, um die Bedeutung der personalen Begegnung mit dem Herrn Jesus als Fundament jeden Apostolats aufzuzeigen. „Die Heiligen — denken wir zum Beispiel an die sel. Theresa von Kalkutta — haben ihre Liebesfähigkeit dem Nächsten gegenüber immer neu aus ihrer Begegnung mit dem eucharistischen Herrn geschöpft, und umgekehrt hat diese Begegnung ihren Realismus und ihre Tiefe eben von ihrem Dienst an den Nächsten her gewonnen. Gottes- und Nächstenliebe sind untrennbar: Es ist nur ein Gebot. Beides aber lebt von der uns zuvorkommenden Liebe Gottes, der uns zuerst geliebt hat. So ist es nicht mehr ,,Gebot’’ von außen her, das uns Unmögliches vorschreibt, sondern geschenkte Erfahrung der Liebe von innen her, die ihrem Wesen nach sich weiter mitteilen muss. Liebe wächst durch Liebe. Sie ist ,,göttlich’’, weil sie von Gott kommt und uns mit Gott eint, uns in diesem Einungsprozess zu einem Wir macht, das unsere Trennungen überwindet und uns eins werden lässt, so dass am Ende ,,Gott alles in allem’’ ist (vgl. 1 Kor 15, 28)“(40).

Bei der zweiten beruft sich Benedikt XVI. auf Mutter Teresa, um die Bedeutung des Gebets für die Taten der Liebe herauszustellen. „Die Frömmigkeit schwächt nicht den Kampf gegen die Armut oder sogar das Elend des Nächsten. Die selige Theresa von Kalkutta ist ein sehr offenkundiges Beispiel dafür, daß die Gott im Gebet gewidmete Zeit dem tatsächlichen Wirken der Nächstenliebe nicht nur nicht schadet, sondern in Wirklichkeit dessen unerschöpfliche Quelle ist. In ihrem Brief zur Fastenzeit 1996 schrieb die Selige an ihre Mitarbeiter im Laienstand: Wir brauchen diese innige Verbindung zu Gott in unserem Alltagsleben. Und wie können wir sie erhalten? Durch das Gebet’’(41).

Benedikt XVI. zitiert Mutter Teresa zum dritten Mal in der Enzyklika, indem er sie einreiht in die Liste der Heiligen, die sich in besonderer Weise durch den Dienst der Caritas in der Kirche ausgezeichnet haben: „Heiligengestalten wie Franz von Assisi, Ignatius von Loyola, Johannes von Gott, Kamillus von Lellis, Vinzenz von Paul, Louise de Marillac, Giuseppe B. Cottolengo, Johannes Bosco, Luigi Orione und Theresa von Kalkutta — um nur einige zu nennen — sind berühmte Vorbilder sozialer Liebestätigkeit für alle Menschen guten Willens. Die Heiligen sind die wahren Lichtträger der Geschichte, weil sie Menschen des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe sind“(42).

Papst Franziskus und Mutter Teresa. Der Heilige Vater erwähnt Mutter Teresa oft, „eine Frau, die ihr Leben den Armen geschenkt hat“(43). Bei ihrer Heiligsprechung am Sonntag des Jubiläums der Barmherzigkeit der Mitarbeiter und Volontäre der Nächstenliebe hat er ihre Person und ihr Werk mit folgenden Worten beschrieben: „Mutter Teresa war in ihrem ganzen Leben eine großherzige Ausspenderin der göttlichen Barmherzigkeit, indem sie durch die Aufnahme und den Schutz des menschlichen Lebens – des ungeborenen wie des verlassenen und ausgesonderten – für alle da war. Sie setzte sich für den Schutz des Lebens ein und betonte immer wieder, dass „der ungeborene Mensch der schwächste, der kleinste und der ärmlichste ist“. Sie beugte sich über die Erschöpften, die man am Straßenrand sterben ließ, weil sie die Würde erkannte, die Gott ihnen verliehen hatte. Sie erhob ihre Stimme vor den Mächtigen der Welt, damit sie angesichts der Verbrechen – angesichts der Verbrechen! – der Armut, die sie selbst geschaffen hatten, ihre Schuld erkennen sollten. Die Barmherzigkeit war für sie das „Salz“, das jedem ihrer Werke Geschmack verlieh, und das „Licht“, das die Dunkelheit derer erhellte, die nicht einmal mehr Tränen hatten, um über ihre Armut und ihr Leiden zu weinen“(44).

Nachdem er herausgestellt hatte, dass die Mission von Mutter Teresa „in den Randzonen der Städte und den Randzonen des Lebens bleibt in unserer Zeit ein beredtes Zeugnis für die Nähe Gottes zu den Ärmsten der Armen“ gibt, fügte Papst Franziskus hinzu: „Diese unermüdliche Arbeiterin der Barmherzigkeit helfe uns, immer besser zu begreifen, dass das einzige Kriterium für unser Handeln die gegenleistungsfreie Liebe ist, die unabhängig von jeder Ideologie und jeder Bindung ist und sich über alle ergießt, ohne Unterscheidung der Sprache, der Kultur, der Ethnie oder der Religion. Mutter Teresa sagte gern: „Vielleicht spreche ich nicht ihre Sprache, aber ich kann lächeln.“ Tragen wir ihr Lächeln in unserem Herzen und schenken wir es allen, denen wir auf unserem Weg begegnen, besonders den Leidenden. Auf diese Weise werden wir einer entmutigten Menschheit, die Verständnis und Zärtlichkeit braucht, Horizonte der Freude und der Hoffnung eröffnen“(45).

Besondere Erinnerungen. Ich hatte die Ehre, einige Male Mutter Teresa von Kalkutta im Vatikan zu begegnen, als ich dort meinen Dienst im Staatssekretariat versehen habe. Einmal war ich mit Mutter Teresa im Fahrstuhl. Sie wurde von einer weiteren Ordensfrau begleitet. So fuhren wir gemeinsam in die sogenannte Terza loggia des Apostolischen Palastes, wo sich das Staatssekretariat befindet. Möglicherweise brauchte sie Unterstützung für Reisen in Länder, in die Mutter Teresa ihre Schwester entsenden wollte. Ich behalte diese unerwartete Begegnung in guter Erinnerung. Mutter Teresa war eine zarte, zerbrechlich wirkende Frau in fortgeschrittenem Alter, doch ihre Augen waren lebendig und durchdringend. Ich hatte viel über sie gehört und einiges über ihr Leben und ihr bewundernswertes Werk gelesen. Es ist aber etwas ganz anderes, jemanden persönlich zu grüßen und einige Worte mit dieser Person zu wechseln. Ich hatte den Eindruck, mit einer Heiligen zu sprechen. Mir war bekannt, dass Mutter Teresa aus Albanien stammte und die kroatische Sprache beherrschte. Sie besuchte in Skopje, das heute in Nord-Mazedonien liegt, die Grundschule für albanisch sprechende Kinder und anschließend das Lyzeum, wo sie im sogenannten Serbo-Kroatischen unterrichtet wurde. Der Pfarrer der Pfarrei Herz Jesu in Skopje, Pater Francesco Jambreković SJ, war ein kroatischer Jesuit und hatte einen großen Einfluss auf die junge Teresa, die mit ihm auch von Indien aus in Briefkontakt blieb. Mit 18 Jahren hatte sich Teresa entschieden, ihr Leben als Ordensfrau dem Dienst an Gott und den Nächsten zu weihen und trat in die Kongregation der irischen Schwestern ein, die vor allem in der Mission in Bengalen in Westindien tätig waren. Auch in Indien konnte sie mit einem weiteren Jesuiten, Pater Ante Gabrić SJ (1915 bis 1988), Kroatisch sprechen, der seinen Dienst über 50 Jahre in Paraganaso, Bengalen in Westindien tat und in engem Kontakt mit Mutter Teresa und ihren Mitschwestern der Missionarinnen der Nächstenliebe blieb. Auch wenn Mutter Teresa Albanerin war, kann man sagen, dass sie der katholischen Tradition Kroatiens viel zu verdanken hatte, denn die kroatischen Jesuiten lernten sie an, das Ordensleben und die Mission zu lieben, denn sie hatten Anfang des 20. Jahrhunderts einige Mitbrüder als Missionare in Indien. Als im Jahr 1978 Mutter Teresa und Pater Ante Gabrić gemeinsam nach Zagreb kamen, besuchten sie auch das Grab von Pater Jambreković in Mirogoj, einem bekannten Friedhof in Zagreb. Sie beteten und dankten für ihren Seelenführer, denn er hatte sie beide auf das Ordensleben und für ein Leben in der Mission vorbereitet.

Mutter Teresa hatte Zagreb erstmals im Jahr 1928 besucht, wo sie einige Wochen blieb, um sich auf eine Reise nach Irland vorzubereiten und Englisch zu lernen. In dieser Stadt hat sie ihre Mutter, Drane Bojaxhiu (1889 bis 1972), zum letzten Mal gesehen. Heute gibt es an dieser Stelle in Zagreb einen Platz, der an dieses geschichtliche Ereignis erinnert. Am 19. Juli 1990 hat die Stadtversammlung von Zagreb Mutter Teresa zur Ehrenbürgerin erklärt. Im Jahr 1995 hat der Präsident von Kroatien, Franjo Tuđman, ihr mit dem Großen Orden der Königin Jelena mit Schulterband und Stern eine weitere hohe Auszeichnung verliehen, um ihre eindrucksvolle Arbeit im Dienste der Menschlichkeit zu würdigen. Aus Anlass ihres 85. Geburtstages hat ihr die kroatische Regierung einen kroatischen Ehrenpass gegeben, den ihr der Botschafter Kroatiens in Indien, Dr. Drago Štambuk, persönlich ausgehändigt hat. Er hat Mutter Teresa auch am 13. Dezember 1996 im Krankenhaus Birla in Kalkutta besucht und mit ihr Kroatisch gesprochen. Es gibt verschiedene Briefe von ihr in kroatischer Sprache. Besonders bewegend ist ein Gedicht von Mutter Teresa, das überschrieben ist mit: Oproštaj (Adieu), das sie im Jahr 1929 um die Zeit ihres Aufbruchs nach Indien geschrieben hat und das ihren großen missionarischen Eifer zeigt. Das Gedicht wird im Museum in Skopje aufbewahrt, das ihren Namen trägt.

Mutter Teresa hatte einige Probleme mit den kommunistischen Autoritäten in Jugoslawien, denn sie hatte den Bau eines Hauses für Arme in Zagreb autorisiert, ohne dafür die erforderliche Erlaubnis zu haben. Die zuständigen Stellen wollten das auf illegale Weise errichtete Gebäude abreißen. Ein Priester der Erzdiözese Zagreb, Pater Ante Gabrić, der die Arbeiten koordinierte, informierte Mutter Teresa, die sich zu der Zeit in Rom aufhielt. Die Mutter autorisierte ihn, den zuständigen Stellen folgende Rechtfertigung von ihr zu übermitteln: „Sag ihnen, dass alle Armen der Welt kostenlos bauen. Und so habe ich auch kostenlos für die Armen gebaut“. Die kommunistischen Behörden sahen davon ab, das Gebäude für die Armen zu zerstören, möglicherweise um eine negative Reaktion der öffentlichen Meinung national und international zu vermeiden. Angesichts der Kritiken an ihrer Handlungsweise, die mit Blick auf die Kranken nicht ausreichend gewesen sei, oder wegen der Kosten, die nicht gänzlich transparent seien, entgegnete Mutter Teresa entschlossen: „Wir sind Schwestern, die denen Liebe schenken wollen, die leiden und sich in Schwierigkeiten befinden. Man bitte mich nicht, an Gesetzesänderungen zu arbeiten, denn das kostet Zeit. Und ich habe keine Zeit, weil die Armen sofort der Hilfe bedürfen. Und jetzt helfe ich“. Dies war auch das Leitwort der Missionarinnen der Nächstenliebe“(46). Ihre Gründerin, Mutter Teresa, hat folgendes Lob des heiligen Johannes Paul II. verdient: „Wir würdigen diese kleine, in Gott verliebte Frau als einfache Botin des Evangeliums und unermüdliche Wohltäterin der Menschheit. Wir ehren in ihr eine der bedeutendsten Persönlichkeiten unserer Zeit. Nehmen wir ihre Botschaft an und folgen wir ihrem Beispiel“(47).

Abschließend kann ich nicht anders, als Gott, dem Vater, Sohn und Heiligen Geist für das Geschenk zu danken, zwei Heiligen begegnet zu sein, die in der Kirche und für die Welt leuchtende Zeichen gewesen sind. Diese außergewöhnlichen Menschen lehren uns, dass die Heiligen unsere Zeitgenossen sind, mehr noch, dass wir Christen alle zur Heiligkeit berufen sind. Das ist ein Ideal, das erstrebt werden soll mit Gebet, sakramentalem Leben, Beharrlichkeit, Entsagung und vor allem mit Liebe zu Gott und dem Nächsten. Während Johannes Paul II. einer Welt voller Götzen den wahren Gott zeigte, den Vater unseres Herrn Jesus Christus in der Gnade des Heiligen Geistes, machte Mutter Theresa in sehr konkreter Weise deutlich, wer unser Nächster ist, nämlich jeder Mann, jede Frau, vor allem die Kleinen und die Armen, die unsere Liebe und Hilfe benötigen. Danken wir dem dreieinen Gott, dass er uns zu jeder Zeit außergewöhnliche Männer und Frauen als Zeichen Seiner Gegenwart, Seiner Barmherzigkeit und Seines Segens schenkt.

(1) Johannes Paul II., Erstes Grußwort und Segen an die Gläubigen, 16. Oktober 1978
(2) Johannes Paulus II., Ansprache am Beginn des Pontifikates, 22. Oktober 1978.
(3) Johannes Paul II., Angelus, 20. Juni 2004.
(4) Johannes Paul II., Nachsynodales Apostolisches Schreiben Ecclesia in Europa, 28.06.2003, Nr. 9.
(5) A.a.O., Nr. 4.
(6) Johannes Paul II., Angelus, 13. Juli 2003.
(7) Johannes Paul II., Redemptor hominis, 4. März 1979, Nr. 1.
(8) Johannes Paul II., Redemptor missio, 7. Dezember 1990, Nr. 1.
(9) Johannes Paul II., Botschaft zum XI. Weltjugendtag 1996, Vatikan, 26. November 1995
(10) Johannes Paul II., Ansprache an die Jugendlichen der deutschsprachigen Schweiz, 15. Juni 1985.
(11) Luigi Maria Grignion de Montfort, Traktat über die wahre Marienverehrung, Nr. 233. Der Traktat wurde im Jahr 1712 geschrieben, 1842 wiederentdeckt und 1843 erstmals veröffentlicht.
(12) Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris mater, 25. März 1987, Nr. 1.
(13) A.a.O., Nr. 28.
(14) Stanislaw Dziwisz, Mein Leben mit dem Papst – Johannes Paul II. wie er wirklich war, St. Benno, Leipzig 2007.
(15) Johannes Paul II., Lettera ai Religiosi e alle Religiose delle Famiglie Montfortane, 2-4, 08. Dezember 2003.
(16) Zweites Vatikanisches Konzil, Pastorale Konstitution Gaudium et spes Über die Kirche in der Welt von heute, Nr. 22.
(17) Johannes Paul II., Enzyklika Redemptor hominis, Nr. 13.
(18) A.a.O., Nr. 18.
(19) Johannes Paul II., Generalaudienz, 23. April 1986.
(20) Johannes Paul II. Predigt aus Anlass der Heiligsprechung von Zdislava von Lämberg und Jan Sarkander, Olomouc, 21. Mai 1995.
(21) Vgl. Johannes Paul II., Brief an die Staats- und Regierungschefs der Welt, 24. Februar 2002.
(22) Johannes Paul II.: „Vielleicht wird der derzeitige Papst der Papst der Synode, „der synodale Papst“, genannt“. Ansprache am Ende der Begegnung mit den Delegierten der Vereinigung der asiatischen Bischofskonferenzen, Manila, 15. Januar 1995.
(23) Johannes Paul II., Nachsynodales Apostolisches Schreiben Pastores gregis, 16. Oktober 2003, Nr. 58.
(24) Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris Missio, 7. Dezember 1990, Nr. 39.
(25) Johannes Paul II., Botschaft an die Staats- und Regierungschefs der Unterzeichnerstaaten der Schlussakte von Helsinki, 1. September 1980, Nr. 5.
(26) Johanes Paul II., Botschaft zum XXI. Weltfriedenstag, 1. Januar 1988, Abschnitt 1.
(27) Mikhail Gorbaciov, La perestroika e Papa Wojtyla. Cosa dobbiamo a Giovanni Paolo II, in: La Stampa, 3. März 1992, S. 1.
(28) Helmut Kohl, Als sich eine Hoffnung, ja ein Traum erfüllte, in: Pontifex - Brückenbauer - Budowniczy pomostów, Delegatur der Deutschen Bischofskonferenz für die polnischsprachige Seelsorge in Deutschland, Hannover 2010, S. 14-15. Vgl. auch: Stefan Samerski, Johannes Paul II., C.H. Beck, München 2008, S. 72-73.
(29) Stanislaw Dziwisz, Mein Leben mit dem Papst – Johannes Paul II. wie er wirklich war, St. Benno, Leipzig 2007, S. 189-190.
(30) Johannes Paul II., Generalaudienz, 21. Oktober 1981.
(31) Johannes Paul II., Predigt am Tag der Vergebung im Heiligen Jahr 2000, 12. März 2000, Nr. 3
(32) Die Bulle wurde am 29. November 1998 veröffentlicht.
(33) Johannes Paul II., Dives in Misericordia, 30. November 1980, Nr. 1.
(34) Angelo Ambrogetti, L’Anno di Giovanni Paolo II, Redenzione e Misericordia i limiti imposti da Dio al male, ACI Stampa, 20. April 2020.
(35) Johannes Paul II., Predigt, Weihe des neuen Heiligtums der Göttlichen Barmherzigkeit in Krakau-Łagiewniki, 17. August 2002.
Der ganze Text des Gebetes, das Johannes Paul II. gesprochen hat, lautet: „Gott, barmherziger Vater, der Du Deine Liebe in Deinem Sohn Jesus Christus offenbart und über uns ausgegossen hast im Heiligen Geist, dem Tröster, Dir vertrauen wir heute die Geschicke der Welt und jedes Menschen an. Neige dich zu uns Sündern herab, heile unsere Schwäche, besiege alles Böse, hilf, dass alle Menschen der Erde Dein Erbarmen erfahren, und in Dir, dem dreieinigen Gott, die Quelle der Hoffnung finden. Ewiger Vater, um des schmerzvollen Leidens und der Auferstehung Deines Sohnes willen, habe Erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt! Amen.“
(36) Johannes Paul II., Predigt Seligsprechung von Mutter Teresa von Kalkutta, Rom, 19. Oktober 2003, Nr. 1.
(37) A.a.O., Nr. 3.
(38) A.a.O., Nr. 4.
(39) A.a.O., Nr. 5. Die Nachricht von der spirituellen Prüfung hat sich in der Welt vor allem nach Erscheinung des Buches Come Be May Light’s. The Private Writings oft he Saint Of Calcutta von Rev.do Brian Koladiejchuk im Jahr 2007 verbreitet. Der Verfasser war Postulator für die Heiligsprechung von Mutter Teresa. Aus den&

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