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Maria Miterlöserin

7. Dezember 2025 in Buchtipp, 4 Lesermeinungen
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Über das mit dem Heiligsten Herzen Jesu am Kreuz vereinte Unbefleckte Herz Mariens nach Matthias Joseph Scheeben – eine Rezension/WERBUNG.


Rheinhausen (kath.net/ pm)
Jesus Christus ist der einzige Erlöser. Doch so wie neben ihm als König seine bräutliche Jungfrau-Mutter thront als Königin, so hat er auch Maria in das Werk der objektiven Erlösung und der Gnadenspendung miteinbezogen. Diesen Gedanken haben insbesondere die Päpste zwischen 1854 und 1954 in zahlreichen Dokumenten und Ansprachen entwickelt. Von Leo XIII. z. B. stammt der Ausspruch: „Sie, die einst Gehilfin war im Geheimnis der Erlösung des Menschengeschlechtes, sollte nun auch zur Ausspenderin werden aller Gnaden, die sich aus diesem Geheimnis über die Zeiten hin ergießen; und zu diesem Zweck wurde ihr eine fast unermessliche Macht verliehen.“ (Rosenkranz-Enzyklika „Adiutricem populi“ von 1895).
Art und Ausmaß der Tätigkeit Mariens im „Geheimnis der Erlösung des Menschengeschlechtes“ werden bis heute von den Theologen sehr verschieden aufgefasst und kontrovers diskutiert. Mag auch der Titel Miterlöserin erst aus dem 16. Jahrhundert stammen, so ist seine begriffliche Idee bedeutend älter und fordert, angesichts seines lehramtlichen Gebrauchs, zur Auseinandersetzung auf. So betete Pius XI. zum Abschluss des Jubeljahres 1933/34 mit den Worten: „O Mutter der Güte und Barmherzigkeit, du hast deinem vielgeliebten Sohne, da er am dem Altar des Kreuzes die Erlösung des Menschengeschlechtes darbrachte, als Mitleidende und Miterlöserin (Corredemptrix) beigestanden … erhalte in uns, wir bitten dich, und vermehre von Tag zu Tag die kostbaren Früchte der Erlösung und deines Miterleidens (Compassionis).“

In vorliegendem Buch gilt das Interesse weniger der Historie mariologischer Debatten als vielmehr der tragfähigen und seriösen theologischen Argumentation für die Miterlöserschaft der Gottesmutter. Der Verfasser bezieht dabei eindeutig Stellung und bejaht den Titel Miterlöserin im Sinne einer wesentlichen Mitwirkung Mariens zur Erlösung. Kurz zusammengefasst beginnt die Untersuchung mit einer Hinführung zur Verehrung der Herzen Jesu und Mariens in ihrem Zusammenhang (Kap. 1). Daraufhin geht der Blick zügig weiter auf einschlägige Papstworte der Zeit von Pius IX. bis Pius XII. (Kap. 2). Anschließend bringt ein Blick auf verschiedene Ansätze zur Erklärung der Miterlöserschaft Mariens die Kontroverse um diesen Titel näher (Kap. 3). Sodann wird ein wichtiges, jedoch nicht so leicht einzuordnendes Wort von Pius X. vertieft (Kap. 4). 
Dieserart auf die Schwierigkeit der mariologischen Frage vorbereitet beinhaltet Kapitel 5 die theologische Grundlegung des Titels der Miterlöserin nach Scheeben. Im darauf folgenden Kapitel 6 wird die Scheebensche Begründung mit den loci theologici der Kirchenkunst (Darstellungen Mariens) und der Heiligen Schrift (Weisheitsliteratur) in Beziehung gesetzt. Danach folgt ein vertiefender Blick auf die Immaculata als Braut des Heiligen Geistes (Kap. 7). Zuletzt soll der Gedankengang in der Darstellung der Bemühungen von Pius XII. um den theologischen Gehalt des in Frage stehenden Anteils Mariens am Werk der Erlösung gipfeln – im Kontrast zu der Ernüchterung, welche diesbezüglich mit dem II. Vatikanischen Konzil und der Zeit unmittelbar danach eingesetzt hat und welche auch durch Johannes Pauls II. häufigen Gebrauch des Titels Miterlöserin nicht überwunden wurde (Kap. 8). Ein Anhang mit zahlreichen Abbildungen dient zur Veranschaulichung der theologischen Betrachtungen.


In klarer Abgrenzung von irrtümlichen Ansätzen zur Erklärung des Miterlösertums Mariens stellt dieses Buch die Lehre des großen deutschen Theologen Matthias Joseph Scheeben in den Mittelpunkt. Nach ihm erhält Maria von Christus gnadenhaften Anteil an der Darbringung des Erlösungsopfers auf Golgotha. Demnach wirken die heiligsten Herzen Jesu und Mariens in diesem Opfer geheimnisvoll geeint, was später auch Pius XII. in der Herz-Jesu-Enzyklika „Haurietis aquas“ von 1956 aussprechen sollte: „Denn da nach dem Willen Gottes bei der Durchführung des Erlösungswerks der Menschheit die allerseligste Jungfrau Maria mit Christus derart untrennbar verbunden war, dass das Heil uns aus der innigen Verbindung der Liebe und der Leiden Christi mit der Liebe und den Schmerzen auch der Mutter kam, ist es recht und angebracht, dass durch das christliche Volk, das ja sein göttliches Leben von Christus durch Maria empfangen hat, nach der gebührenden Andacht zum heiligsten Herzen Jesu auch dem liebevollen Herzen der himmlischen Mutter Erweise der Anhänglichkeit, der Liebe, dankbarer und sühnender Gesinnung beigefügt werden.“

Ohne das alleinige Heilsverdienst Christi irgendwie zu schmälern, setzt Scheeben die gottgewollte Mitwirkung Mariens an diesem Opfer derartig ins Licht, dass die Ehrentitel Miterlöserin und (daraus folgend) Mittlerin aller Gnaden in ihrer vollen Berechtigung verstehbar werden, weil „Maria das priesterliche Selbstopfer Christi so über sich und in sich trägt, wie das Herz das Haupt, und auch in demselben ähnlich mitwirkt und mitleidet, wie das Herz mit dem Haupte. Die hier beschriebene Beteiligung der Mutter des Erlösers am Erlösungsopfer Christi ist offenbar von jeder anderweitigen Beteiligung, welche andere Menschen durch Mitleiden oder Aufopferung des Leidens Christi üben können, durch die Innigkeit der Beteiligung und eben darum auch in Bezug auf die Wirksamkeit derselben wesentlich verschieden. Wegen ihrer Innigkeit bildet sie in der Weise ein Ganzes mit der Aktion Christi, dass letztere nach dem göttlichen Plane ebenso wenig außer ihr und neben ihr wirkend auftritt, wie sie selbst außer und neben der Tätigkeit Christi wirkend auftreten kann. Aber eben darum müssen auch alle Wirkungen des Opfers Christi als von Maria in demselben und durch dasselbe mitbewirkt und miterworben betrachtet werden. Deshalb kann man sagen: Maria habe mit Christus, d. h. durch ihre Mitwirkung mit ihm, Gott für die Sünde Genugtuung geleistet, die Gnade verdient und folglich die Welt erlöst, indem sie den Lösepreis mit hergab und hingab. […] In diesem Sinne und in dieser Form kann man mit Recht und zugleich ganz unverfänglich die Mutter des Erlösers Miterlöserin, CORREDEMPTRIX, nennen …“

Herz Mariä, mit dem Erlöser an das Kreuz geheftet, bitte für uns! (Litanei zum Herzen Mariä)

Man kann es direkt beim Seelenburg Verlag bestellen: https://seelenburg.com/Verschiedenes/

 

Maria Miterlöserin. Über das mit dem Heiligsten Herzen Jesu am Kreuz vereinte Unbefleckte Herz Mariens nach Matthias Joseph Scheeben
von Daniel Otto
Softcover (21 cm x 29,5 cm), 208 Seiten, mit 44 s/w-Abbildungen 
ISBN:  978-3-9825363-8-5
Seelenburg-Verlag 
Preis: Euro 15,00 (DE), Euro 16,00 (AT), CHF 18,00 (CH)

 


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Lesermeinungen

 lesa 7. Dezember 2025 

Ein strahlendes Festtagsgeschenk

Wie sehr hat man in den letzten Wochen Artikel studiert, aufgesogen, die Licht und Hilfe bringen in dieser für den christlichen Glauben so wesentlichen Frage. Und nun dieser Buchtip. Allein schon dieser Text hier ist wunderbar. Zum Staunen, wie erlösend...
lch ein Festtagsgeschenk zum morgigen Feiertag!
Möge die Mittlerin aller Gnaden Ihnen weiterhin so viel Gnade der Glaubenserkenntnis, solchen Mut, Kraft und die nötigen finanziellen Mittel erbitten und Sie vornezu von allen Nöten und Gefahren erlösen "Unter ihrem Schutz und Schirm"!
Danke!


4
 
 SandraBorn 7. Dezember 2025 
 

@Katholikheute; ja, aber nicht nur unter dem Kreuz

Die sieben Schmerzen Mariens beginnen bereits bei der Aufopferung im Tempel, Flucht nach Ägypten, Verlust Jesu im Tempel,....


3
 
 Katholikheute 7. Dezember 2025 
 

Wenn das Leiden Mariens

unter dem Kreuz keinen miterlösenden Wert hat, dann wäre Gott ein Sadist.


2
 
 anjali 7. Dezember 2025 
 

Maria Miterlöserin

Vielen Dank! Das ist sehr gut!


2
 

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