Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Will Papst Leo XIV. am II. Vatikanum festhalten?
  2. Bischof sein in Opferperspektive
  3. Kard. Müller: „Deutsche Diözesen sind Teil der Weltkirche und nur insofern katholisch, als sie…“
  4. Gebetshaus Augsburg reagiert mit Stellungnahme auf ARD-Doku „Die hippen Missionare“
  5. Die Jugend von heute, die neue Generation Alpha, „sucht Sinn, Rituale und Spiritualität“
  6. Katholische Bischöfe zeigen sich besorgt vor Abtreibungs-Abstimmungen des EU-Parlaments
  7. Mariologen-Vereinigung IMA kritisiert ‚Mater Populi Fidelis‘
  8. „Vermeintliche Förderung der Meinungsfreiheit durch Einschränkung der Meinungsfreiheit“
  9. Mansour: Terrorschlag in Australien ist „logische Konsequenz einer global entfesselten Hassdynamik“
  10. Meinungsfreiheit in Gefahr
  11. „Satt, aber nicht erfüllt – Kirche im Land der religiösen Indifferenz“
  12. Meinungsfreiheit auf katholisch
  13. Zeitung: Papst will mit Kardinälen über Streitfragen sprechen
  14. Wiener Weihbischof Turnovszky: Klare Pro-Life-Botschaft für Weihnachten
  15. Der Krieg gegen den Advent

"Für Glauben gestorben": In Spanien getöteter Mesner beigesetzt

29. Jänner 2023 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Ortsbischof Zornoza leitete Totenmesse in der Hafenstadt Algeciras - Behörden nach ersten Ermittlungen: Täter handelte aus "religiösen Motiven" und mit "terroristischer Absicht".


Madrid (kath.net/ KAP)

Der in der südspanischen Hafenstadt Algeciras von einem bewaffneten Angreifer getötete Kirchenmesner Diego Valencia ist am Freitag beigesetzt worden. Die Totenmesse in der Kirche Nuestra Senora de La Palma leitete der Bischof der Diözese Cadiz und Ceuta, Rafael Zornoza. Der 65-jährige Valencia - ein Blumenhändler und Familienvater - sei "rücksichtslos ermordet" worden und "für seinen Glauben gestorben", sagte der Bischof nach Angaben des Nachrichtenportals "Vida Nueva". Für Gewalt und Terrorismus gebe es keine Rechtfertigung. Gleichzeitig betonte der Bischof, die Ereignisse verpflichteten dazu, eine Kultur des Zusammenlebens zu fördern und Hass zu vermeiden. "Es reicht nicht aus, Gewalt nur zu verurteilen, wir müssen ihre Ursachen entlarven und das Gute fördern."

Ein 25-jähriger Marokkaner hatte am Mittwochabend bei einem Angriff auf zwei katholische Kirchen den Mesner getötet und weitere vier Menschen verletzt; unter anderem attackierte - laut Zeugenaussagen unter "Allahu-Akbar"-Schreien - einen Priester und verletzte diesen schwer. Polizeikräfte nahmen den Mann vor einer dritten Kirche fest, deren Tür verschlossen gewesen sein soll.


Sicherheitsbehörden und der zuständige Ermittlungsrichter gehen nach ersten Untersuchungen davon aus, dass der Mann zwar als Einzeltäter keinem Terrornetzwerk angehörte, aber aus "religiösen Motiven" und mit "terroristischer Absicht" gehandelt hat. So fand die Polizei in der Wohnung des mutmaßlichen Täters Dateien mit "jihadistischem Inhalt". Wie die spanische Zeitung "El Mundo" berichtete, war der Marokkaner den Behörden bereits bekannt. Schon länger beobachtete die Polizei demnach den Migranten, der sich illegal in Spanien aufhielt und auf seine Abschiebung wartete. Er wurde mittlerweile in die spanische Hauptstadt Madrid gebracht, wo er kommende Woche einem Richter vorgeführt wird.

Die spanische Öffentlichkeit hatte mit Entsetzen auf die Bluttat reagiert. Der Generalsekretär der Spanischen Bischofskonferenz, Francisco Garcia, nannte das Verbrechen "verwerflich und abscheulich". Gleichzeitig mahnte er laut dem Radiosender "Cope", "nicht in Provokationen zu verfallen" oder "Öl ins Feuer zu gießen". Polizei und Justiz müssten die genauen Hintergründe der Tat ermitteln.

Der Bischofskonferenz-Generalsekretär verwies zudem ausdrücklich auf eine Erklärung der Islamische Kommission, also der offiziellen Vertretung der Muslime in Spanien. Diese verurteilte die "mörderische Aktion" in Algeciras auf das Schärfste und nannten den grausamen Angriff auf "unschuldige Gläubige an einem heiligen Ort" eine "Beleidigung Gottes".

Algeciras an der Südspitze Spaniens ist für viele Migranten aus Nordafrika ein Anlaufpunkt nach Europa. Die Meerenge von Gibraltar zwischen Marokko und Spanien ist dort teilweise nur 14 Kilometer breit. Tausende Afrikaner versuchen, mit Booten oder auf Fähren illegal nach Spanien zu kommen. Viele von ihnen warten vor allem in der Hafenstadt Algeciras auf ihre Aufenthalts- oder Abschiebungspapiere, was bei vielen Migranten zu Frustration und Wut führt.

"Wir sind alle fassungslos über diese Taten", erklärte Bürgermeister Jose Landaluce. "Algeciras ist immer eine Stadt gewesen, in der Eintracht und Toleranz regiert haben - ungeachtet von Vorfällen wie diesen, die ein Bild schaffen, das nicht der Realität entspricht." Zahlreiche Einwohner, darunter auch viele Muslime, legten auf dem Platz vor der Kirche La Palma Blumen für den getöteten Mesner nieder.

Vor dem Hintergrund der Geschehnisse ist in Spanien eine erneute Debatte über die Migrationspolitik der sozialistischen Regierung entbrannt. Santiago Abascal, Vorsitzender der rechtspopulistischen Vox-Partei, erklärte mit martialischem Unterton: "Wir dürfen den Vormarsch des Islamismus auf unserem Boden nicht dulden." Ein bestimmendes Thema für die noch heuer bevorstehenden Parlamentswahlen, so sagen es politische Beobachter voraus, dürfte damit gesetzt sein.

 

Copyright 2022 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Märtyrer

  1. 50 Priester und Laien des NS-Widerstands in Paris seliggesprochen
  2. US-Erzbischof Cordileone: An die „Märtyrer des Kommunismus“ sollte mehr erinnert werden
  3. Vatikan-Kommission beschäftigt sich mit neuen Märtyrern
  4. Mit Glaubenszeugen durch das Jahr
  5. Kinofilm zum Schicksal der 21 christlich-koptischen Märtyrer in Libyen: Drehbeginn steht bevor

Spanien

  1. Spanien: Offener Schlagabtausch zwischen Regierung und Bischöfen
  2. „Es gibt Anzeichen dafür, dass der Katholizismus wieder im Trend liegt“
  3. Kein Hassverbrechen: spanisches Gericht spricht zwei Priester und einen Journalisten frei
  4. Spanisches Verfassungsgericht erklärt einige Corona-Maßnahmen für verfassungswidrig
  5. Äbtissin kritisiert vorgeschriebene Schließung kleiner Frauenklöster

Gewalt

  1. Kirchen in Nigeria beklagen zunehmende Gewalt gegen Christen
  2. USA: Lektorin wurde in Kathedrale nach der Lesung zweimal ins Gesicht geschlagen
  3. Bereitet die Antifa Anschläge auf Polizisten vor?
  4. Nigeria: Erzbischof Kaigama prangert sexuelle Gewalt gegen Frauen an
  5. „Überwiegend migrantische Jugendliche, Heranwachsende, Erwachsene“






Top-15

meist-gelesen

  1. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  2. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  3. Bischof sein in Opferperspektive
  4. Will Papst Leo XIV. am II. Vatikanum festhalten?
  5. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  6. Kard. Müller: „Deutsche Diözesen sind Teil der Weltkirche und nur insofern katholisch, als sie…“
  7. Gebetshaus Augsburg reagiert mit Stellungnahme auf ARD-Doku „Die hippen Missionare“
  8. O Adonai, et Dux domus Israel
  9. O radix Jesse
  10. O clavis David
  11. Papst Leo ernennt Pro-Life-Bischof zum Erzbischof von New York
  12. Zeitung: Papst will mit Kardinälen über Streitfragen sprechen
  13. Die Jugend von heute, die neue Generation Alpha, „sucht Sinn, Rituale und Spiritualität“
  14. Meinungsfreiheit auf katholisch
  15. Oktober 2026 - Kommen Sie mit nach SIZILIEN mit Kaplan Johannes Maria Schwarz!

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz