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Im Angesicht des Endes: Das aufstrahlende Licht der Auferstehung

10. Dezember 2025 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Leo XIV.: Die Morgenröte des neuen Tags. Zur Wirklichkeit des Todes im Licht der Auferstehung Christi und zur Hoffnung der österlichen Verheißung. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „[Josef von Arimathäa] ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. Und er nahm ihn vom Kreuz, hüllte ihn in ein Leinentuch und legte ihn in ein Felsengrab, in dem noch niemand bestattet worden war.,Das war am Rüsttag, kurz bevor der Sabbat anbrach“ (Lk 23,52-34).

Papst Leo XIV. stellte in seiner Katechese bei der Generalaudienz am Mittwoch der 2. Woche im Advent die Frage nach der Wirklichkeit des Todes in den Mittelpunkt. Er führte aus, dass der Tod im Menschen seit jeher Fragen ausgelöst habe. Der Papst erinnerte an die Aussage, dass der Tod „das Ereignis ist, das am natürlichsten und zugleich am unnatürlichsten erscheint“. Als „natürlich“ beschrieb er den Tod, weil jedes Lebewesen sterbe. Als „unnatürlich“ bezeichnete er ihn, weil der Mensch in sich einen Wunsch nach Leben und Ewigkeit verspüre, der den Tod „wie eine Verurteilung, wie einen ‚Widersinn‘“ erscheinen lasse.

Leo XIV. erinnerte daran, dass viele antike Kulturen Riten und Bräuche im Umgang mit den Toten entwickelt hätten, um die Verstorbenen „auf dem Weg zum höchsten Geheimnis“ zu begleiten und zu erinnern. Heute liege dagegen „eine andere Tendenz“ vor: Der Tod erscheine „wie ein Tabu, ein Ereignis, das fernzuhalten sei“, etwas, über das man „mit gedämpfter Stimme“ spreche, um die eigene Ruhe nicht zu stören. In diesem Zusammenhang erwähnte der Papst, dass Menschen so oft auch den Besuch von Friedhöfen mieden, „wo jene ruhen, die uns vorausgegangen sind in Erwartung der Auferstehung“.


Der Papst stellte die grundlegenden Fragen: Was sei der Tod? Ob er wirklich das letzte Wort über das Leben habe? Er führte aus, dass nur der Mensch diese Frage stelle, weil nur der Mensch um seine Sterblichkeit wisse. Dieses Wissen bewahre jedoch nicht vor dem Tod, sondern „beschwere“ den Menschen. Die Tiere litten zwar und nähmen den nahenden Tod wahr, doch wüssten sie nicht, dass dieser zu ihrem Dasein gehöre. Sie fragten nicht nach Sinn, Ziel und Ausgang des Lebens. Leo XIV. arbeitete heraus, dass der Mensch sich als „bewusst und zugleich ohnmächtig“ erfahre. Aus dieser Spannung könnten Verdrängungen und existenzielle Fluchtbewegungen vor der Frage des Todes entstehen.

Leo XIV. zitierte sodann den heiligen Alfons Maria von Liguori, der im „Apparecchio alla morte“ („Betrachtungen über die letzten Dinge“; „Vorbereitung auf den Tod“) über den pädagogischen Wert der Sterblichkeit nachdenke. Liguori beschreibe den Tod dort als „großen Lehrmeister des Lebens“. Das Bewusstsein der Endlichkeit lehre, Entscheidungen für das zu treffen, was Bestand habe. Leo XIV. betonte die Aussage Liguoris, dass das Gebet helfe, „zu verstehen, was in Hinblick auf das Himmelreich nützt“, und dass das Loslassen des Entbehrlichen ermögliche, das Leben in einer Haltung der Ausrichtung auf die Ewigkeit zu führen, „im Bewusstsein, dass unser irdisches Dasein uns auf die Ewigkeit vorbereitet“. Der Papst verwies auf gegenwärtige anthropologische Ansätze, die „immanente Unsterblichkeiten“ versprächen. Er sprach von Überlegungen, die mittels Technik eine Verlängerung des Lebens auf Erden entwerfen. Dies sei das „Szenario des Transhumanen“, das sich in den Debatten der Zeit ausbreite. Leo XIV. stellte sich die Fragen, ob die Wissenschaft den Tod wirklich überwinden könne und ob sie garantieren könne, „dass ein Leben ohne Sterben auch ein glückliches Leben sei“.

Im Zentrum seiner Katechese stand die Aussage, dass das Ereignis der Auferstehung Christi offenbare, dass der Tod nicht gegen die Lebensfülle stehe, sondern „ein konstitutiver Teil“ als Übergang „zum ewigen Leben“ sei. Das Pascha Christi lasse den Menschen „vorkosten“, was nach dem Tod geschehen werde, dies auch „in einer Zeit, die noch von Leiden und Prüfungen erfüllt“ sei. Leo XIV. verwies auf den Evangelisten Lukas, der am Ende des Karfreitags, als die Dunkelheit den Kalvarienberg umhüllt hatte, schreibe: „Das war am Rüsttag, kurz bevor der Sabbat anbrach“ (Lk 23,54). Dieses Licht des anbrechenden Tages seien ein Vorausgriff auf das das Licht des Ostermorgen. Sie leuchteten „in den Dunkelheiten des Himmels, der noch verschlossen und stumm erscheint“. Zum ersten und einzigen Mal kündigten die Lichter des Sabbats „die Morgenröte nach dem Sabbat“ an: das neue Licht der Auferstehung. Nur dieses Ereignis könne „das Geheimnis des Todes erhellen“. In diesem Licht werde die Hoffnung des menschlichen Herzens wahr, „dass der Tod nicht das Ende, sondern der Übergang zum vollen Licht, zur ewigen Freude“ sei. Der Papst unterstrich, dass der Auferstandene „in der großen Prüfung des Todes vorausgegangen“ sei und sie „siegreich bestanden“ habe „durch die Kraft der göttlichen Liebe“. Christus habe den Ort „des ewigen Trostes“ bereitet, das „Haus, in dem wir erwartet werden“. Er habe die Fülle des Lebens geschenkt, „in der es keine Schatten und keine Widersprüche“ mehr gebe.

Mit Bezug auf den heiligen Franz von Assisi erklärte Leo XIV., dass der Mensch dank Christus den Tod „Bruder“ („Schwester“) nennen könne. Die Erwartung des Todes „mit der sicheren Hoffnung auf die Auferstehung“ bewahre vor der Furcht, endgültig zu verschwinden und bereite zugleich auf „die Freude des Lebens ohne Ende“ vor.

Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Einen herzlichen Gruß richte ich an die Pilger deutscher Sprache, insbesondere an die Teilnehmer der Konferenz „Wir vergeben und bitten um Vergebung“, die in Verbindung mit der Ausstellung „Versöhnung für Europa“ stattfindet.  Ich danke für diese bedeutende Veranstaltung und ermutige alle Menschen guten Willens, sich für Versöhnung und Frieden zwischen den Völkern einzusetzen.

Foto (c) Vatican Media

 


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