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Nicht ich, sondern Gott - Die Heiligsprechung von Carlo Acutis und Pier Giorgio Frassati

vor 31 Stunden in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
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Leo XIV.: Zwei neue Heilige zeigen, dass das Leben kein Spiel ist, sondern ein Ruf Gottes. Wenn Gott im Zentrum deines Handelns steht, dann wirst du das Ziel erreichen. Zeichen einer neuen Generation von Glaubenszeugen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Heiligsprechung von Carlo Acutis und Pier Giorgio Frassati auf dem Petersplatz, die erste Heiligsprechung des Pontifikats Leos XIV.. Vor der Feier grüßte der Papst die Gläubigen - besonders die vielen Jugendlichen - und betonte dabei die Bedeutung und Tiefe des Aktes der Kirche einer Heiligsprechung. Bereits in den frühen Morgenstunden begann sich der Platz zu füllen. Zehntausende von Gläubigen und Jugendlichen kamen zu diesem großen Ereignis im Heiligen Jahr.

Carlo Acutis (1991-2006) und Pier Giorgio Frassati (1901-1924) erscheinen wie zwei komplementäre Gestalten einer einzigen Wahrheit: Christus allein genügt. Acutis, der „Cyber-Apostel“, lebte nur fünfzehn Jahre, doch er machte die Eucharistie zum Mittelpunkt seines Lebens und damit zum Maßstab seines Zeugnisses. Sein Einsatz auch im digitalen Raum war nichts anderes als eine Ausstrahlung dieser eucharistischen Mitte: wer Christus im Sakrament gefunden hat, will ihn auch den anderen zeigen.

Frassati, drei Generationen früher geboren, starb im Alter von 24 Jahren. Auch er war ein Apostel, doch auf eine andere Weise: er stellte sein Leben unter das Gebot der Caritas. Inmitten von Armut und Not, verborgen vor den Augen der eigenen Familie, lebte er die tätige Nachfolge Christi in der Nähe zu den Ausgegrenzten. Seine Zugehörigkeit zur katholischen Volkspartei war Ausdruck desselben Geistes: Glaube verlangt gesellschaftliche Verantwortung.

So stehen Eucharistie (Acutis) und Caritas (Frassati) nicht gegeneinander, sondern bilden zwei Pole ein und derselben Christusnachfolge. Beide zeigen, dass Heiligkeit weder zeitgebunden noch lebensgeschichtlich auf bestimmte Voraussetzungen beschränkt ist. Ob digital oder sozial, ob im Zeichen der Anbetung oder der Tat: die Mitte ist immer Christus. Für die Jugend unserer Tage bedeutet dies: Heiligkeit ist kein fernes Ideal, sondern eine konkrete Möglichkeit, die jetzt ergriffen werden will. Die Botschaft an die heutige Jugend verdichtet sich so: Carlo Acutis und Pier Giorgio Frassati zeigen, dass Christusnachfolge keine Frage des Alters, der Lebensumstände oder der technischen Möglichkeiten ist. Wer sich von der Eucharistie ergreifen lässt wie Acutis, wird zum Zeugen im eigenen Umfeld, auch in den digitalen Räumen. Wer die Caritas lebt wie Frassati, wird zum Diener der Armen und zum Gestalter einer gerechteren Gesellschaft. Beide rufen: Warte nicht auf ein späteres Morgen. Die Zeit der Heiligkeit ist jetzt.


***

„[Herr,] wer hätte deinen Willen erkannt, wenn du ihm nicht Weisheit gegeben und deinen heiligen Geist aus der Höhe gesandt hast?“ (Weish 9,17). Mit dieser Frage aus der ersten Lesung eröffnete Papst Leo XIV. seine Predigt zur Heiligsprechung von Pier Giorgio Frassati und Carlo Acutis. Er deutete sie als ein Wort, das „geradezu wie für diesen Tag geschrieben“ sei, denn sie richte sich an die Jugend und finde ihre Antwort im Leben zweier junger Heiliger, „die nichts für sich zurückbehielten, sondern ihr Leben ganz Gott anvertrauten“.

Leo XIV. knüpfte an das Beispiel Salomos an, der trotz aller Gaben - „Macht, Reichtum, Gesundheit, Jugend, Schönheit“ - um das einzig Notwendige bat: um Weisheit. Diese Haltung sei auch heute entscheidend, so der Papst: „Das größte Risiko im Leben besteht darin, es abseits von Gottes Plan zu verschwenden“. Diesen Gedanken verband er mit Jesu Wort aus dem Evangelium: „Wer nicht sein Kreuz trägt und hinter mir hergeht, kann nicht mein Jünger sein“ (Lk 14,27). Heiligkeit sei kein Nebenschauplatz, sondern eine Entscheidung für das ganze Leben.

Der Papst stellte Frassati und Acutis in die Reihe großer Gestalten wie Franz von Assisi, der fragte: „Was willst du, Herr, dass ich tun soll?“ oder Augustinus, der in seinem Innersten die Stimme Gottes vernahm: „Dich will ich“. Leo XIV. erinnerte: „Für sie alle begann alles, als sie jung waren, als sie ‚Ja‘ sagten zu Gott und sich ihm ganz schenkten, ohne etwas für sich zurückzubehalten“.

Von Pier Giorgio Frassati, dem jungen Studenten aus Turin, hob Leo XIV. hervor, dass er „den Glauben nicht als Privatsache lebte, sondern als Verantwortung in Gesellschaft und Politik“. Sein Spitzname unter seinen Freunden: „Transportunternehmen Frassati“, weil er Karren voller Hilfsgüter für die Armen schob, sei bis heute ein Bild für gelebte Nächstenliebe. Frassati habe selbst gesagt: „Um die Armen und Kranken herum sehe ich ein Licht, das wir nicht haben“. Sein Glaube sei keine Privatangelegenheit gewesen. Seine Haltung zeige, dass wahre Größe aus dem Dienst an den Schwachen erwächst.  Carlo Acutis, der 15-jährige Informatikbegeisterte aus Mailand, entdeckte Jesus in seiner Familie („die heute mit seinen beiden Geschwistern Francesca und Michele hier anwesend sind“), in der Schule und in der Feier der Sakramente: „So wuchs er auf und verband als Kind und Jugendlicher ganz natürlich Gebet, Sport, Lernen und Nächstenliebe“. „Sowohl Pier Giorgio als auch Carlo pflegten ihre Liebe zu Gott und ihren Brüdern und Schwestern mit einfachen Mitteln, die allen zugänglich sind: die tägliche Heilige Messe, das Gebet und insbesondere die Eucharistische Anbetung“, so Leo XIV: „Beide hatten eine große Verehrung für die Heiligen und die Jungfrau Maria, und sie übten großzügig Nächstenliebe. Pier Giorgio pflegte zu sagen: ‚Um die Armen und Kranken herum sehe ich ein Licht, das wir nicht haben‘. Er nannte die Nächstenliebe #das Fundament unserer Religion’ und wie Carlo praktizierte er sie vor allem in kleinen, oft verborgenen, konkreten Gesten“.

Der Papst zitierte einige Sätze Carlos, die in ihrer Klarheit fast wie ein Evangelienwort klingen: „In der Sonne wird man braun. Vor der Eucharistie wird man heilig“. „Das Einzige, was wir wirklich fürchten sollten, ist die Sünde“. „Traurig ist, wer auf sich selbst schaut, glücklich ist, wer auf Gott schaut“. So habe Carlo eine Theologie der Einfachheit verkörpert, die gerade jungen Menschen den Zugang zur Heiligkeit öffne. Beide neuen Heiligen verbanden Eucharistische Anbetung, tägliche Messe, Gebet und konkrete Nächstenliebe. Damit verwirklichten sie, so Leo XIV., was Papst Franziskus einmal „die Heiligkeit von nebenan“ genannt habe (vgl. Apostolisches Schreiben Gaudete et exsultate, 7). Nicht spektakuläre Taten, sondern „die kleinen, oft verborgenen Gesten“ seien der Schlüssel.

Leo XIV. erinnerte auch an die letzten Worte der beiden jungen Heiligen: Pier Giorgio schrieb auf ein Foto „Auf dem Weg nach oben“. Carlo betonte: „Der Himmel wartet auf uns seit immer“. Diese Haltung zeige, dass Heiligkeit ein Aufstieg sei,  nicht Flucht, sondern das volle Ergreifen des Lebens: „Die Heiligen Pier Giorgio Frassati und Carlo Acutis sind eine Einladung an uns alle, das Leben nicht zu vergeuden, sondern es nach oben hin auszurichten und es zu einem Meisterwerk zu machen“.

Am Ende fasste der Papst die Botschaft in die Worte der beiden Heiligen selbst. Carlo: „Nicht ich, sondern Gott“. Pier Giorgio: „Wenn Gott im Zentrum deines Handelns steht, dann wirst du das Ziel erreichen“. Damit, so Leo XIV., hätten die beiden „die einfache, aber erfolgreiche Formel ihrer Heiligkeit“ gefunden: „Folgen wir auch ihrem Zeugnis, damit wir das Leben in seiner ganzen Fülle genießen und dem Herrn beim Fest im Himmel entgegengehen können“.

 


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Lesermeinungen

 modernchrist vor 9 Stunden 
 

Dieser Satz könnte auch als Anregung für jüngere Leute heute dienen!

"Seine Zugehörigkeit zur katholischen Volkspartei war Ausdruck desselben Geistes: Glaube verlangt gesellschaftliche Verantwortung."
Frassati sah eine wichtige Aufgabe der Laien - und er wollte absichtlich Laie bleiben - in gesellschaftlicher Mitverantwortung, offensichtlich auch durch politisches Engagement! Treten wir zahlreich ein in Parteien, wo wir christliche Wortmeldungen einbringen können! Ermutigen und fördern wir engagierte Laien zum Eintritt in die Politik! Eine Partei kann nur so viel christliche Politik machen, wie aktive und intelligente Christen in ihr wirken! Und wir benötigen christliche, kluge und redegewandte Politiker! Oder wollen wir alles ein paar wenigen Wichtigtuern mit linksgrüner oder radikaler Ideologie langfristig überlassen?


1
 
 gebsy vor 29 Stunden 

HIER & JETZT

Vergelt's Gott!
Darauf kann ich nicht oft genug hingewiesen werden, dass mein Leben im HIER & JETZT der Liebe Raum gibt. Warum bin ich nur so genügsam?


0
 

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