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Bea, versteck ihn nicht, das sind die schönsten Perlen der Welt!

18. Oktober 2025 in Jugend, 1 Lesermeinung
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Die Polin Beata Anna Sperczyńska sprach im Interview mit der polnischen Wochenzeitung „Niedziela“ über ihre Zeit als Au-pair des heiligen Carlo Acutis.


Warschau (kath.net / pk) „Ich habe Carlo in Centoli kennengelernt, einer kleinen Stadt im Süden Italiens, unweit von Palinuro“, erzählt Sperczyńska im Interview mit der katholischen Wochenzeitung „Niedziela“.  Carlo verbrachte dort seine Ferien mit seinen Großeltern Luana und Antonio, den Eltern seiner Mutter Antonia.

„Ich war dort in Urlaub und suchte nach einem Job, um etwas dazuzuverdienen.“ Beata war eine von drei Kandidatinnen, die sich für den Job als Au-pair von Carlo bewarben. Mit dem kleinen Carlo sei es „Liebe auf den ersten Blick“ gewesen, erinnert sie sich. „Wir verständigten uns ohne Worte, indem wir Tiergeräusche imitierten, was uns auf natürliche Weise einander näherbrachte. Ich glaube, dass er mich ausgewählt hat und nicht seine Großeltern.“

Auf die Frage, ob sie Carlo das Beten beigebracht habe, sagt Beata: „Das stimmt. Das erste Gebet, das Carlo sehr schnell gelernt hat – und zwar auf Polnisch – war das Gebet „Engel Gottes, mein Beschützer”. Er lernte die Worte auswendig, ohne damals ihre Bedeutung zu kennen. Erst später begann er, Fragen danach zu stellen, als das Gebet zu einem regelmäßigen Abendritual wurde. Ich hatte sogar eine Kassette mit einer Aufnahme von Carlo, aber leider sind diese wertvollen Erinnerungsstücke nach mehreren Umzügen verloren gegangen.“

Als Carlos Kindermädchen habe sie versucht, sich „aktiv an seiner Erziehung zu beteiligen“, erzählt sie. „Von klein auf lehrte ich ihn, wie man mit Jesus lebt. Für ihn war diese Beziehung etwas ganz Natürliches – sie war fast freundschaftlich, als würden sie sich schon immer kennen. Auch für mich war das selbstverständlich – ich bin in einem kleinen Ort in einer katholischen Familie aufgewachsen, in der das wichtigste Ereignis der Woche die Sonntagsmesse war. In meiner Kindheit und Jugend war die Kirche praktisch die einzige Quelle der Kultur auf dem Land.“


Woran sich Beata erinnert: „Carlo ging nie gleichgültig an der Kirche vorbei. Er blieb stehen, schaute hinein, grüßte – als würde er das Haus eines nahestehenden Menschen betreten. Selbst wenn es nur für einen kurzen Moment war. Er fühlte sich dort einfach wohl.“

 

Auf die Frage, ob Carlo auch polnisch lernte, sagte Beata: „Carlo sprach kein Polnisch, aber er kannte ein paar Wörter. Wenn er meine Eltern am Telefon begrüßte, begann er immer auf Polnisch: ,Dzień dobry, witam was!‘“

Sie habe dem kleinen Carlo ein Bild der Muttergottes von Tschenstochau geschenkt, der Schwarzen Madonna von Jasna Góra. „Dieses Bild lag mir besonders am Herzen, weil es mich seit meiner Kindheit fast jeden Tag begleitet hat.“ Dieses Bild der Muttergottes sei für sie ein Zeichen „der Fürsorge, der Hoffnung und der ständigen Begleitung“ gewesen.

Auf die Frage, wie Carlo Acutis im Alltag gewesen sei, sagte sie: „Carlo war ein fröhliches Kind. Lange Zeit war er der einzige Enkel, was dazu führte, dass er von seiner Familie mit viel Liebe und Aufmerksamkeit umgeben war. Sein Leben war voller Glück, und er strahlte eine außergewöhnliche Energie aus. Im Alltag zeichnete er sich durch Geduld aus – er jammerte nicht. Er konnte warten und demütig akzeptieren, was der Tag brachte.“

Gefragt, ob ihr an Carlo irgendwelche Fehler auffielen, sagte Beata: „Carlo war sicherlich nicht perfekt, aber er war einzigartig. Er hatte seine Fehler, wie jedes Kind, wie jeder Mensch, aber ehrlich gesagt fällt es mir jetzt schwer, mich daran zu erinnern. Er war zum Beispiel sicherlich nicht arrogant, gierig oder faul. Ich erinnere mich jedoch, dass wir manchmal über seine Freunde oder meine Bekannten getratscht haben, aber das war eher meine Schwäche als die von Carlo. Diese Momente schmälerten jedoch nicht seine Einzigartigkeit – sie zeugten vielmehr von seiner menschlichen Natur.“

Gefragt nach einem konkreten Ereignis aus Carlos Leben, das ihn charakterisiere, erzählt Beata von einer Situation bei einem Geburtstagsfest von Giacomo, Carlos Kindergartenfreund. „Ich trug einen Holzrosenkranz um den Hals, den ich immer bei mir hatte. Heute mag das als cool gelten, aber damals war es ziemlich seltsam.“ Um Kommentare zu vermeiden, versteckte Beata den Rosenkranz unter ihrer Bluse.

„Ich wollte, dass er weniger auffällt. Carlo bemerkte das und sagte: ,Bea, versteck ihn nicht, das sind die schönsten Perlen der Welt!‘. Dieses Ereignis hat mich sehr beeindruckt, denn Carlo hat nicht nur erkannt, dass der Rosenkranz für mich eine Quelle des Friedens ist (in gewisser Weise hat er mich verteidigt), sondern er hat auch seinen tiefen Wert verstanden. Er sah darin mehr als nur einen gewöhnlichen Schmuckgegenstand, er kannte seine tiefste Bedeutung und sagte dabei voraus, dass er eines Tages zu einem modischen Accessoire werden würde.“

Die Heiligsprechung von Carlo Acutis ist für Beata Anna Sperczyńska „ein Zeichen dafür, dass Heiligkeit hier und jetzt möglich ist.“ – „Man muss nicht vor Jahrhunderten gelebt haben, man muss kein Mönch oder Mystiker sein. Man kann ein ganz normaler Teenager in Jeans sein, der jeden Tag zur Messe geht, Memes anschaut und Websites programmiert. Die Heiligsprechung ist eine große Hoffnung. Für junge Menschen – dass sie nicht zu jung sind, um wirklich zu glauben. Für Erwachsene – dass sie von Kindern lernen können. Für uns alle – dass Heiligkeit nichts Fernes ist, sondern ein Weg, den man jeden Tag gehen kann.“


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Lesermeinungen

 gebsy 18. Oktober 2025 

Vergelt's Gott!

Der Umstand, ein Gebet zu lernen, ohne den Inhalt zu erfassen, erinnert mich an meine Kindheit.
Mein damaliger Heimatpfarrer hat die Vaterunserbitte "wie auch wir vergeben" in mein Bewusstsein gehoben.


1
 

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