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Der Synodale Weg ist in der Sackgasse gelandet

vor 18 Stunden in Kommentar, 3 Lesermeinungen
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Selbst Befürworter des Weges geben den Texten die Note „theologisch mangelhaft“. Die Bischöfe sind noch immer tief zerstritten. Ein Ausweg ist nicht in Sicht. Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net)

Seit Wochen erleben wir ein Crescendo, welches zur Schlussarie des Synodalen Weges hin aufsteigt. Im fernen Rom, unnahbar Euren Schritten, hatte sich vor längerer Zeit bereits entschieden, dass es kein „Weiter so“ geben wird. Die Stoppschilder waren mehr als deutlich und dennoch hat man seitens der Kurie das Gesicht der deutschen Bischöfe gewahrt. Weniger gesichtswahrend äußerten sich in jüngster Zeit zwei deutsche Theologen, die dem Grunde nach als Befürworter des Synodalen Weges gelten. Die beiden Münsteraner Professoren Schüller und Seewald bescheinigten den Texten des Synodalen Weges eine grausig schlechte theologische Qualität. Was Kritiker der Texte schon lange monierten, hat nun sozusagen den Stempel der Theologen, die die Ziele des Synodales Weges befürworten. Der Kirchenrechtler Thomas Schüller bescheinigt ferner dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz die völlige Unfähigkeit die Brüder zu einen. Es ist seit langer Zeit bekannt, dass die Bischöfe zutiefst zerstritten sind. Das ist kein geringes Problem, es ist allerdings auch kein rein deutsches Problem. Auch weltkirchlich gibt es zahlreiche Verwerfungen, die in der Zeit des Bergoglio-Pontifikats eher tiefer und breiter geworden sind. Papst Franziskus neigte nicht dazu, gegensätzliche Positionen zusammenzuführen. Insofern steht die Kirche in Deutschland nicht ganz allein mit dem Problem.

Papst Leo XIV. scheint sich eben dieses Zusammenführen von gegensätzlichen Positionen schon seit geraumer Zeit, also bereits als Oberer der Augustiner, als Bischof und als Kardinal auf die Fahnen geschrieben zu haben. Einerseits versteht er sehr wohl klare Kante zu zeigen. Ein römischer Eingriff in die Tagesordnung einer lokalen Bischofskonferenz, den er mit unterschrieben hat, ist keine Kleinigkeit. Andererseits verstand es der heutige Papst dennoch, das Gesicht der Bischöfe immer wieder zu wahren und im Falle des Synodalen Rates sogar eine zwischen dem Heiligen Stuhl und den deutschen Bischöfen abgestimmte Presseerklärung herbeizuführen, die den deutschen Synodalen Weg nun – nun rund ein Jahr später – wohl final einhegen oder abwickeln wird. Nach der jüngsten Audienz des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz war keine Rede davon, dass der Papst irgendwen in irgendwas ermutigt habe. Das ist sprechend.


Die Wortmeldung der Präsidentin des „ZdK“, Irme Stetter-Karp, hatte den Charakter von „Wir wissen, wure Autos stehen!“, als sie sich beklagte, dass die Bischöfe wenig Neigung zeigten, am Synodalen Ausschuss teilzunehmen. Die mangelnde Motivation ist nachvollziehbar. Die Laienfunktionäre üben massiven Druck aus, schlechte Papiere umzusetzen und immer schön brav allem zuzustimmen, was Fa. „ZdK“ sich wünscht. Doch leider wird das Wunschkonzert wohl ausfallen. Nicht erst seit gestern zeigt sich die Tendenz, dass es wohl kein synodales Gremium auf Bundesebene geben wird, das auch entscheiden darf. Genau dies aber hatte der Vizepräsident des ZdK, Thomas Söding, als conditio sine qua non bezeichnet. Also ohne Entscheidungsbefugnis würden die Laienfunktionäre einem bundesweiten synodalen Gremium nicht zustimmen. Beim Entscheiden, das sollte man im Hinterkopf behalten, geht es immer um Haushaltshoheit. Die Funktionäre wollen ans Geld, unser Geld! Unsere Kirchensteuer! Mit Geld macht man Politik, und um Politik – um nichts anderes – geht es den Funktionären.

Nun stehen drei Wegmarken bevor, an denen sich zeigen wird, ob und wie es weiter gehen kann mit der Synodalität in Deutschland, oder ob Bischöfe und Laienfunktionäre in erprobter Manier alle Wege zugemauert haben. Da ist zunächst die Vollversammlung der DBK im September in Fulda. Hier wird man sich – zumindest intern – positionieren, um klarzustellen, dass es mit Rom kein Entscheidungsgremium geben kann. Der nächste Punkt ist die kommende letzte Versammlung des Synodalen Ausschuss am 21./22. November. Unmittelbar danach ist die Vollversammlung des „ZdK“ am 28./29. November. Man wird erleben, ob und wie es sich auswirken wird, wenn es kein synodales Gremium mit Entscheidungskompetenz geben darf. Der finale Showdown wird dann vom 29. bis 31. Januar 2026 stattfinden, wenn die letzte Vollversammlung des Synodalen Weges tagen wird. Es ist müßig, über künftige Ereignisse zu spekulieren. Doch schon jetzt ist zu erkennen, dass die Umsetzung der Beschlüsse des Synodalen Weges nur sehr zögerlich und in einigen Bistümern gar nicht erfolgt. Viele der Beschlüsse sind gar nicht umsetzbar, weil sie gar nicht in der Kompetenz der Bistümer liegen. Andere stehen in erheblicher Spannung zur Lehre der Kirche.

An der Basis zeigte sich schon zu Beginn des Synodalen Weges nur marginales Interesse. Die Gläubigen vor Ort haben ganz andere Fragen. Es gibt keinen Druck von der Basis und es gibt keine Aufbruchstimmung wie zur Zeit der Würzburger Synode. Man erwartet sich nichts und letztendlich ist auch nichts zu erwarten. Die ganz großen Versprechen waren von Anfang an ungedeckte Schecks. Was tatsächlich umgesetzt wurde, die Grundordnung des kirchlichen Dienstes, also das katholische Arbeitsrecht, wäre ohnehin gekommen, weil die kirchlichen Einrichtungen und Dienststellen überhaupt nicht genug Mitarbeiter fänden, die mit dem herkömmlichen Arbeitsrecht nicht in Konflikt kämen. Ähnliches gilt für Frauen in Führungspositionen. Der Arbeitsmarkt ist inzwischen gar nicht mehr in der Lage, auf weibliche Führungskräfte zu verzichten. Die kirchlichen Arbeitgeber können gar nicht anders handeln als weltliche Arbeitgeber, denn der Arbeitsmarkt ist ein Markt und lebt vom Wettbewerb. Dass sich die sakramentale Struktur der Kirche nicht ändern wird und dass sich auch die Weiheämter nicht ändern werden, hätte jedem klar sein können, der sich nur ein wenig in der Kirche auskennt. Warum man seitens der Laienfunktionäre dieses entsetzlich unfruchtbare Getöse um Frauen in Weiheämtern gemacht hat, ist schlicht nicht nachvollziehbar.

So bricht nun am Ende ein ganzes Kartenhaus zusammen, von dem so viele schon zu Beginn gesagt haben, dass es nicht tragfähig sein kann. Es sind Jahre um Jahre vergangen, in denen die Kirchen- und Glaubenskrise sich immer weiter verschärft hat. Jahre, in denen Bischöfe, Priester, Ordenschristen und Laien gemeinsam über Evangelisierung hätten nachdenken können, wie es sich der Papst in seinem Brief an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland gewünscht hatte. Stattdessen sind wesentliche Teile der Gläubigen brüskiert und ausgegrenzt worden, hat man die Basis ignoriert und eine ohnehin schon dramatische Spaltung im Gottesvolk massiv verschärft. Hier haben die Bischöfe – und in besonderer Weise die beiden verantwortlichen Vorsitzenden Bätzing und Marx – schwere Schuld auf sich geladen. Auch die Laienfunktionäre haben sich an den einfachen Gläubigen versündigt, indem sie die Kirche zu einer politischen NGO umbauen wollten. Hier ist nun Versöhnung angesagt. Es gilt, die wieder zu integrieren, die abserviert wurden, weil sie am Glauben und an der Lehre der Kirche festhalten wollten.

Wir wissen und wir glauben, dass der Heilige Geist die Kirche lenkt. Wir wissen auch, dass Hirten der Kirche sich die Ohren verstopfen können. Die Spaltung im Gottesvolk, besonders insofern sie die unmittelbare Folge von Episkopalegoismus und -ignoranz ist, bedarf der Heilung. Papst Leo XIV. zeigt uns den Weg der Heilung auf. Es ist zunächst einmal der Weg des Friedens. Obwohl uns oft genug die Geduld ausging, kann man dankbar sein für die Geduld, die Papst Franziskus und nun Papst Leo XIV. mit unseren Bischöfen aufbrachten und aufbringen. Bei aller Geduld ist es aber auch an der Zeit, nun Tacheles zu reden. Wenn die Bischöfe so gerne Synodalität wollen, dann sollen sie sich bitte auch an die wichtigste Grundbedingung von Synodalität halten: Synodalität, das hat Papst Leo XIV. immer wieder bestätigt, ist missionarisch. Wie Mission geht, das können wir bei unseren französischen Nachbarn lernen. Ganz und gar synodal ziehen hier Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien in der Verkündigung an einem Strang. Wenn die Bischöfe in Deutschland mal etwas richtig machen wollen, dann berufen sie für 2026 einen deutschen Missionskongress ein. Wir werden kommen. Versprochen.

Bild oben: Das Schild wirkt etwas heruntergekommen. In so ähnlichem Zustand befindet sich auch der Synodale Weg. Foto: Unsplash


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Lesermeinungen

 chriseeb74 vor 13 Stunden 
 

Abbruchsynode in doppelter Hinsicht...

Es ist die Kirche Jesu Christi und von daher immer schon missionarisch geprägt...was hier in den letzten Jahren passiert ist, ist Abbruch der letzten Fassaden einer mehr oder weniger komplett ignoranten Kirchenfuntionärskirche, aber nicht mehr einer Katholischen Kirche...Lasst sie untergehen, dieses schwerfällige "Kirchensteuermonster"!! Danach wird es in kleinen Schritten zu einem Aufbruch kommen...zu einem großen Teil aus diversen Laienbewegungen mit Unterstützung des kleinen noch katholischen Klerus, ja, Gott sei Dank gibts den immer noch. Aber ein paar schwere Jahre werden noch kommen, da müssen wir durch...


0
 
 Katholikheute vor 13 Stunden 
 

Der synodale Weg

ist selber eine Sackgasse per se!

Ein beschlussfähiges "katholisches" Parlament zu etablieren, das die Kirche sich so herrichtet, wie man´s braucht - das ist in sich selbst vollkommen unkatholisch.

Jesus ist kein Marionette zum herzeigen, die tut was andere wollen!

Nur weil viele unserer Politiker so sind - mit Jesus geht das nicht.

Ich verstehe nicht, was daran schwer zu verstehen ist.


2
 
 Jörgen vor 15 Stunden 
 

Eigene Mission

So schön eine Ende dieses Zirkus wäre, es ist aus meiner Sicht nicht absehbar zu erwarten.
Die synodalen Protagonisten sehen sich doch ihrerseits mit einer eigenen Mission betraut,
von der sie so schnell nichts abbringen wird, auch kein schlechtes Zeugnis in Theologie.
Diese Beharrlichkeit konnten wir in den letzten Jahren ja zur Genüge erleben.
So werden wir uns auch weiter mit dieser Agenda konfrontiert sehen. Das wird Zeit, Mühe und Geld kosten, unfruchtbar investiert.


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